Wie die Stadtverwaltung am Abend mitteilte, sind nach einer Partynacht vom 3. September in einem Club im Bahnhofsviertel gleich 26 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bekannt geworden. Nach ersten Erkenntnissen handele es sich um Impfdurchbrüche und Ansteckungen bei bereits Genesenen.
Laut Pressemitteilung wohnen 20 infizierte Partygäste in Münster, ein Mitarbeiter des Clubs sei ebenfalls positiv getestet worden. Das städtische Gesundheitsamt befasst sich seit Tagen mit der Kontaktverfolgung. Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer hält weitere Infektionen für sehr wahrscheinlich. Zahlreiche Kontakte müssen einen PCR-Bestätigungstest vorlegen. Die Veranstaltung erfolgte offenbar nach verschärfter 2G-Regel. Aufmerksam wurden die Betroffenen, hauptsächlich Mittzwanziger, aufgrund milder Symptome und in weiterer Folge durch eine Meldung ihrer Corona-Warn-App.
„Wir müssen davon ausgehen, dass enge Kontakte beim Tanzen dazu geführt haben, dass auch die Impfung hier nicht den ausreichenden Schutz vor Übertragung des Virus gebildet hat“, sagte Heuer am Abend in einem Interview mit dem WDR. Der Umstand an sich, dass auch Geimpfte und Genesene den Virus übertragen können, ist bekannt. Die Impfung schützt nicht vor Ansteckung, sie schützt vor einem schweren Verlauf. Dass es hier zu einer sehr großen Zahl an Infektionen gekommen ist spricht dafür, dass hier sehr enger Kontakt von vielen Menschen auf engem Raum in geschlossenen Räumen die Ursache darstellt. Mit anderen Worten: Sorglosigkeit bei engen Kontakten im zwischenmenschlichen Bereich ist bei Impfung und bei allem, was wir ansonsten an guten Maßnahmen haben, trotzdem der falsche Zugang zum Thema Corona.
Diese Ansteckungsserie bestätige erneut die Wichtigkeit der Corona-Schutzimpfung, so Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer weiter. Die Aufgabe der nächsten Tage sei nun, neben der weiteren Kontaktverfolgung, die Bewertung der Gesamtumstände, um daraus möglicherweise auch Maßnahmen für alle Clubs in Münster zu treffen.