In ganz NRW sind heute die Corona-Schutzimpfungen für das Krankenhauspersonal gestartet, so auch in Münster. Im Clemenshospital und in der Raphaelsklinik sorgte die gute Aufklärungsarbeit im Vorfeld bei der Belegschaft für eine Impfbereitschaft von 90 Prozent, im Universitätsklinikum Münster (UKM) liegt sie nur wenig darunter.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Impfstart“, resümiert Dr. Andreas Gröschel, Facharzt und Chefarzt der Pneumologie im Clemenshospital den ersten Tag – auch wenn heute erst 48 Personen ihre erste Dosis des Biontech-Impfstoffes erhielten. Zügig sollen die Kapazitäten auf bis zu 150 Impfungen pro Tag ausgeweitet werden. „Wir haben in den ersten Gruppen mit der höchsten Priorisierung etwa 1200 Mitarbeiter, die wir in den nächsten Wochen impfen werden“, sagt Gröschel. Insgesamt werden im Clemenshospital und in der Raphaelsklinik nach und nach über 2.400 Mitarbeiter geimpft. Da sich in den beiden Krankenhäusern über 90 Prozent der Mitarbeiter für eine Impfung bereit erklärt haben, geht der Chefarzt für die kommenden Wochen von einer hohen Durchimpfungsquote aus.
In den vergangenen Tagen wurde das Personal in Gruppen- und Einzelgesprächen über die Corona-Schutzimpfung aufgeklärt, unter anderem von Dr. Ulrich Elsner, dem Leiter des Impfzentrums im Clemenshospital. Viele Fragen hätten sich um den Wirkmechanismus des Impfstoffes oder um das Thema Schwangerschaft gedreht, erklärt er. Nicht selten habe Elsner auch Unwahrheiten, die vor allem über Fakenews-Seiten verbreitet werden, entkräften müssen. Neben den persönlichen Aufklärungsgesprächen halte man im Intranet zudem auch Erklärvideos abrufbar, wie Kliniksprecher Michael Bührke hinzufügt.
Für Rüdiger Dame stand die Corona-Schutzimpfung nie zur Frage. „Ich habe das große Glück gehabt, dass ich hier zu den ersten gehören durfte, die sich impfen lassen konnten“, sagt der Fachkrankenpfleger aus der Inneren Medizin und will auch seine Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kliniken zur Impfung motivieren. „Ich kann das nur jedem empfehlen, weil es meiner Meinung nach keine Alternativen gibt, wenn man aus diesem ganzen Geschehen vernünftig herauskommen will. Ich denke, dass die Risiken, die immer so publiziert werden, total gering sind und dass man von daher keine Sorgen haben muss, wenn man sich impfen lassen möchte.“
Auch am UKM wird die mehrwöchige Planung für das klinikeigene Impfzentrum seit dem Morgen in die Realität umgesetzt, der Andrang ist groß. „Wir haben eine Impfbereitschaft von über 80 Prozent“, freut sich Klinik-Chef Prof. Dr. Hugo Van Aken. Bereits um kurz nach 11:00 Uhr sei mit 250 Personen das Ziel für den Vormittag erreicht gewesen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Insgesamt sollen 6.000 der 11.700 Mitarbeitenden des UKM in erster und zweiter Priorität geimpft werden, weil sie alle entweder Kontakt zu COVID-Patienten haben oder in besonders vulnerablen Bereichen wie der Onkologie oder Transplantationsmedizin arbeiten. Erst dann ist weiteres Personal mit Patientenkontakt an der Reihe. Die Einteilung dafür richtet sich nach den Priorisierungsvorgaben von Bund und Land.
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