Corona: Mit Maß und kühlem Kopf Stadt trifft weitere Präventionsmaßnahmen / Club- & Tanzveranstaltungen untersagt / Neues Testzentrum

Corona: Der städtische Krisenstab informiert über die Situation in Münster. (Foto: Thomas Hölscher)
Corona: Der städtische Krisenstab informiert über die Situation in Münster. (Foto: Thomas Hölscher)

Am Mittag informierte die Stadtverwaltung über die Corona-Lage in Münster. Als weitere Präventivmaßnahme werden Club- & Tanzveranstaltungen untersagt. Oberbürgermeister Markus Lewe rät, soziale Kontakte einzuschränken. Dennoch: Es gibt keinen Grund, in Hysterie zu verfallen.

Mittlerweile gibt es in der Stadt 29 bestätigte Corona-Fälle (Stand Freitag, 15:00 Uhr), zum Teil sind die Infektionswege nicht mehr nachzuvollziehen. Umso wichtiger sei es, alles dafür zu tun, um die weitere Ausbreitung zu verlangsamen. „Wir müssen sicherstellen, dass die Infektionszahlen nicht die Kapazitäten in den Kliniken übersteigen“, sagt Prof. Dr. Stephan Ludwig vom Virologischen Institut am Universitätsklinikum Münster (UKM) und ergänzt: „Die zu treffenden Maßnahmen richten sich dabei immer nach der Zahl der Infizierten.“ Die kommenden vier bis fünf Wochen seien entscheidend dafür, wie sich die Lage entwickelt. „Wir sind gut vorbereitet“, versichert UKM-Direktor Prof. Dr. Hugo Van Aken und betont: „Auch in Münster stehen genug Intensivbetten zur Verfügung.“ Alleine am UKM seien es 147, weitere Kapazitäten könnten kurzfristig geschaffen werden.

Am Sonntag wird an der Halle Münsterland eine zentrale Corona-Diagnoseeinheit in Betrieb genommen. Am Süd-Eingang steht dann ein Test-Container, sodass direkt vor Ort Abstriche gemacht werden können. Für einen solchen Abstrich muss entweder durch einen Arzt oder über die deutschlandweite Corona-Hotline 116117 eine Indikation festgestellt werden, wie Dr. med. Hendrik Oen, Leiter der Bezirksstelle Münster der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) erklärt. „Es ist nicht möglich, auf eigene Faust dort einen Abstrich machen zu lassen.“ Dieser weitere Standort diene auch dazu, dem UKM und den Praxen Entlastung zu schaffen, so Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer. Man gehe dort von bis zu 100 Tests am Tag aus.

In Münster gelten ab sofort weitere Schutzmaßnahmen. Zum einen hat die Stadt sämtliche Eigenveranstaltungen abgesagt, außerdem sind sogenannte Club- & Tanzveranstaltungen bis Ostern per Ordnungsverfügung untersagt. Davon sind auch das Stadttheater und das Pumpenhaus betroffen. Die gleiche Regelung gelte für risikoreiche Veranstaltungen, wie Stadtrat Heuer erklärt, hier gebe es Einzelfallentscheidungen. Generell empfehle man aber allen Organisatoren, ihre Veranstaltungen komplett abzusagen. Oberbürgermeister Markus Lewe appelliert zudem angesichts der Lage, persönliche Kontakte auf „dringend notwendige Fälle“ zu reduzieren.

Auf die inzwischen von der NRW-Landesregierung angeordneten Schließungen von Schulen und Kindertagesstätten sei man in Münster vorbereitet. „Wir werden uns bemühen, bei der Betreuung von Kindern zu helfen, deren Eltern im Gesundheitsbereich oder in der Gefahrenabwehr wie zum Beispiel im Rettungsdienst arbeiten“, verspricht Lewe, denn oberste Priorität sei es, Dienstbetrieb und Leistungsfähigkeit von Verwaltung und städtischem Gesundheitssystem zu gewährleisten. Unter den in Münster infizierten Personen befinden sich auch Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

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