Oberbürgermeister Markus Lewe ist es ernst, die Zahlen der an Covid-19 erkrankten Münsteraner steigen seit Tagen stetig an, seit gestern gelten die neuen Coronabeschränkungen in Münster. „Corona ist hochgefährlich, das ist keine Grippe ohne Impfstoff“, betont Lewe nachdrücklich und appelliert gleichzeitig an die Bürger, sich strikt an die Schutzmaßnahmen zu halten. „Das ist eine Herausforderung, die wir nicht alleine meistern können. Wir brauchen die Unterstützung jedes einzelnen.“
Der Leiter des Krisenstabs, Wolfgang Heuer, ruft dazu auf, bei jedem Kontakt zu anderen Menschen vorher abzuwägen, ob dieser wirklich notwendig ist. „Die aktuelle Zahl von 516 Infizierten hat sich innerhalb von sieben Tagen verdoppelt. Das ist besorgniserregend“, wie Heuer betont, „Wir sind aktuell dort, wo Frankreich oder Belgien vor vier Wochen waren. Jetzt ist die letzte Chance, entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Ein Kontrollverlust muss unbedingt vermieden werden.“
Ausdrücklich dankt Markus Lewe den Münsteranern für ihre Solidarität gegenüber den Schwächeren in der Gesellschaft wie zum Beispiel Wohnungslosen oder Menschen in Pflegeeinrichtungen. Gespräche kündigt Lewe mit Vertretern aus Kunst und Kultur an, in denen besprochen werden soll, wie die Folgen der Pandemie in diesen Bereichen gemindert werden können, „Kunst und Kultur sind aus unserer Sicht systemrelevant.“ Beeindruckt zeigt sich Lewe zudem von den vielfältigen Ideen und Maßnahmen, die von der Gastronomie in diesem Jahr umgesetzt wurden, um trotz Corona einen sicheren Betrieb anbieten zu können. Ausdrücklich ausgenommen von diesem Lob hat Lewe die „Schwarzen Schafe“ unter Münsters Gastronomen. Die Pandemie habe auch Lernprozesse in der Stadtverwaltung in Gang gesetzt: „Durch Corona ist Münster deutlich digitaler geworden. Stadtforen wurden durchgeführt, die Bürgerbeteiligung zum Beispiel bei den Velorouten fand statt und auch Preisvergaben waren online möglich“, wie der Oberbürgermeister betont.
Der Leiter des Gesundheitsamtes Münster, Dr. Norbert Schulze Kalthoff, rät gerade Angehörigen der Risikogruppen dazu, sich gegen Grippe impfen zu lassen, um zu vermeiden, dass möglicherweise Corona und Grippe gleichzeitig auftreten und es zu einer doppelten Belastung kommt. Aktuelle Engpässe beim Impfstoff sieht der Amtsleiter als vorübergehenden Effekt der hohen Nachfrage. Als Gradwanderung bezeichnet Schulze Kalthoff die Entscheidung, in Schulen nur noch die Sitznachbarn eines positiv getesteten Schülers in Quarantäne zu schicken, wenn alle Vorsichtsmaßnahmen wie Lüften, das Tragen des Mund-Nasenschutzes und das Einhalten der Abstandsregeln umgesetzt wurden. Hier müsse man auch dem sozialen Aspekt des gemeinsamen Lernens in der Schule Rechnung tragen.
Alle drei Vertreter der Stadt machen überaus deutlich, dass die Situation sehr ernst ist. „Die Zeit der Ermahnung ist vorbei. Kontrollen werden auch unter Einsatz der Polizei verstärkt werden“, kündigt Heuer an. „Wir sind gewappnet, aber der Winter steht bevor und es ist schwer vorhersehbar, wie es nach November aussieht“, betont der Krisenstabsleiter und kündigt an, dass manche der aktuellen Maßnahmen über den November hinaus aufrechterhalten werden müssen. „Wir müssen lernen, mit diesem Virus umzugehen“, sagt Lewe mit Blick auf die Zukunft.
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Wer den Ernst der Lage noch immer nicht kapiert hat bzw. aus lauter Geldgeilheit auf Knochen seiner Mitarbeiter*innen ignoriert, gehört weggesperrt. Hoffentlich sind wenigstens die Geldstrafen hoch genug (ohne „Vitamin B-Bonus“) denn …. Lernen muss weh tun!!!