Mit der Zulassung eines Corona-Impfstoffes ist in Deutschland wohl noch vor Weihnachten zu rechnen. Das Land NRW hat der Stadt Münster nunmehr eine kleine Charge (329) an Impfdosen zugeteilt. Als erstes sollen direkt nach Weihnachten Bewohner und Mitarbeitende zweier Altenheime geimpft werden.
Auch wenn die Anzahl derer, die die Impfung erhalten, erstmal gering klingt: Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer ist froh, dass es jetzt losgeht: „Hoffentlich kommt schon bald eine deutliche Ausweitung der Impfstoffmenge.“ Gemäß der Festlegung der NRW-Landesregierung soll am 27. Dezember zunächst in zwei Einrichtungen der Alten- und Seniorenhilfe geimpft werden. Grundlage für die Priorisierung sind die Festlegungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI). In Gesprächen haben die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und die Stadt Münster unter Beteiligung der Pflegeeinrichtungen eine Konsensentscheidung zur Vorgehensweise bei der Priorisierung der Einrichtungen getroffen.
Einrichtungen werden als Ganzes geschützt
In einer Videokonferenz wurden am Mittag Rahmenbedingungen und der Startschuss für die teils schon weit fortgeschrittenen Vorkehrungen gegeben. Nach Rückmeldung aus den Einrichtungen wird dann die weitere Reihenfolge der Impftermine festgelegt. In welchen Altenheimen zuerst geimpft wird, wollte das Presseamt auf Anfrage unserer Redaktion nicht mitteilen, da zuerst Bewohner, Angehörige und das Pflegepersonal informiert werden sollen. In Münster leben derzeit in 98 Senioren- und Pflegeeinrichtungen an die 10.000 Menschen, sodass keine zeitgleiche Impfung an allen Orten stattfinden kann. Der Impfstoff reicht erstmal nur für zwei Häuser aus, es soll immer eine Einrichtung als Ganzes geschützt werden. Die Impfungen sollen durch mobilen Teams der KVWL erfolgen. Die Mittel für die Zweitimpfung nach 21 Tagen werden laut einer Mitteilung der Stadt Münster vom Land unabhängig von weiteren Lieferungen vorgehalten. Ein guter Immunschutz beginnt sieben Tage nach der zweiten Impfung.
Krankenhauspersonal als zweites
Bis die Impfungen in den Krankenhäusern der Stadt starten können, wird es wohl noch ein wenig dauern. Die Feuerwehr der Stadt Münster koordiniert die Verteilung des Impfstoffs, erstellt Verteilungs- und Impfstrategien, nach denen die Kliniken vorgehen müssen. Auch in den Kliniken der Alexianer wartet man auf den Impfstoff, noch sind die Kühlschränke dort leer. „Wir haben Spezialkühlschränke, die Temperaturen von minus 70 Grad problemlos erreichen“, erläutert Dr. Carolin Dame, die in den beiden Alexianer-Kliniken leitende Ärztin für Krankenhaushygiene ist. Zum Einsatz werden diese aber wohl nicht kommen. Denn wenn das Serum geliefert wird, hat es bereits eine höhere Temperatur und muss zeitnah weiterverarbeitet und verabreicht werden.
„Zunächst können sich diejenigen impfen lassen, die an vorderster Front stehen, die also mit Covid-19 Patienten oder in der Notaufnahme arbeiten“, erläutert die Betriebsärztin Dr. Katharina Fastenrath, eine Impfung sei freiwillig. „Diese Impfung ist nicht mit einer Grippeschutzimpfung zu vergleichen“, betont die Ärztin. Daher sei eine gute Aufklärung sehr wichtig. Manche Mitarbeitenden seien noch etwas skeptisch, insgesamt sei die Stimmung aber sehr positiv – vor allem in den Bereichen, in denen mit Covid-19-Patienten gearbeitet wird.
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