Jeder der schon mal ein Konzert besuchte, kennt es: das Warten auf den Künstler wird oft durch eine Vorgruppe verkürzt und oft genug werden hier wirkliche Perlen entdeckt. Die Chance, so eine Perle zu sein, gab es just für die in Münster längst bekannte und geschätzte junge New-Country-Sängerin Vanessa „Van de Forst“. Als Support von Bonnie Tyler hatte sie die Gelegenheit, sich in den großen Hallen der Republik in die Herzen des Publikums zu spielen. Wir besuchten sie bei ihrem Auftritt in der Dortmunder Westfalenhalle.
Der Himmel grau, es ist kalt und regnerisch, als wir am späten Nachmittag vor der Halle auf Vanessa und ihren „Tour-Tross“ treffen. Es ist der Tag des achten Konzerts und alles sieht sehr routiniert aus, auch wenn der Eingang zum Backstagebereich auf dem großen Gelände der Westfalenhalle schwer zu finden ist. Und wenn man ehrlich ist, ist es hier nur bedingt einladender als das Wetter draußen, dafür aber warm und trocken. Vom großen Glanz und Luxus den man sich hinter den Showbühnen vielleicht vorstellt, spürt man eher nichts, schlicht und zweckmäßig präsentiert sich hier alles.
Zu Vanessas Reisegruppe gehört ihr Produzent und Gitarrist Michael Voss und Vanessas Mutter, ihr Freund ist heute auch dabei. Man ist etwas spät dran und nachdem man in aller Kürze die Garderobe bezogen hat, geht es sofort zum Soundcheck auf die Bühne und somit auch zum ersten Mal in die Halle. Nicht die ganz große Ausgabe, aber immerhin die Halle 3A, welche den Zuschauern knapp 1800 Sitzplätze bietet. Die Bühne wurde bereits am Morgen aufgebaut, und jetzt gilt es, alles richtig einzupegeln, damit das Publikum den Abend auch in der richtigen Lautstärke und Tonqualität genießen kann. Noch steht allerdings Bonnie Tylers Band auf der Bühne und so bleibt etwas Zeit für Smalltalk mit den Technikern und das Verteilen von Flyern auf den Plätzen.
Nervosität ist auf den ersten Blick nicht zu spüren, „Ich bin zwar super schnell reingekommen in das Tour-Leben, gerade weil wir uns auch untereinander hier alle super verstehen. Ich bin trotzdem immer noch mega aufgeregt vor jeder Show. Das hätte ich selbst nicht gedacht, ich ging eher davon aus, dass irgendwann so ein Gewöhnungs-Effekt eintritt“, gibt Vanessa nach dem Soundcheck in der Garderobe zu. Mit dem Tourleben hat sie sich schnell arrangiert, erzählt sie uns. „Wir sind jetzt ständig mit der Band unterwegs und während der Tour natürlich nie zuhause. Wir pendeln also momentan immer zwischen Tourbus, Hotel und Hallen. Der vorgegebene Tagesablauf macht es einem aber sehr leicht, da reinzukommen, jeder Tag ist ja durchgeplant, wann wir wo zu sein haben“.
Auch ihre Erwartungen an diese Tournee wurden erfüllt, an manchen Stellen sogar noch übertroffen. „Ich hatte mir das, ehrlich gesagt, schon genau so vorgestellt. Ich hätte vielleicht nicht gedacht, dass man so herzlich von allen empfangen und direkt in alles mit eingebunden wird. Man ist ja eigentlich „nur“ Support Act und gehört nicht so direkt zur Band, trotzdem wird man hier genau so wie jeder andere behandelt, das fand ich überraschend“, freut sie sich über einen warmen Empfang in der Welt der großen Konzerte und fügt hinzu, dass auch die Zuschauer es ihr bisher sehr leicht machen. „Das Publikum reagiert auch ziemlich gut auf uns, die Resonanz ist super. Ich verkaufe ja auch nach den Konzerten meine CDs im Publikum und das läuft viel besser als ich erwartet hätte. Nur einmal hat bisher ein ungeduldiger Zuschauer dazwischengerufen und wollte Bonnie schneller sehen“.
Im Backstagebereich wird es jetzt immer hektischer, die Künstler sind mittlerweile alle eingetroffen, singen und spielen sich warm. Bonnie Tyler trifft einige Zuschauer zum Meet & Greet, also einem kurzen Händeschütteln und Smalltalk, und andere nutzen die Zeit kurz vor der Show, um sich im Catering für die Show zu stärken. Für Vanessa und Michael Voss ist es nun an der Zeit, sich umzuziehen und sich ebenfalls in einem abgetrennten Raum für den kurz bevorstehenden Gig einzusingen und zu spielen. In der Halle nehmen währenddessen die ersten Zuschauer ihre Plätze ein. Ganz ausverkauft ist es nicht, einige Restplätze bleiben unbesetzt, dennoch ein besonderes Konzert. Da Dortmund die Station der Tour mit der geringsten Entfernung zu Münster ist, sind heute viele Freunde und Bekannte von Vanessa vor Ort. Einige von ihnen treffen sie kurz vor ihrem Auftritt noch in der Garderobe und auch einige Autogrammkarten wechseln den Besitzer. So langsam merkt man auch der 22-Jährigen die Nervosität ein kleines Bisschen an, vor Lampenfieber ist niemand gefeit.
Dann gehen in der Halle auch schon die Lichter aus und für Van de Forst geht es auf die Bühne. Warmer Applaus nach dem ersten Stück und die Münsteraner Besucher sind nach netter Ansprache auch kaum zu überhören. Auf der Bühne übrigens keine Spur mehr von Nervosität, gewohnt herzlich und stimmlich brillant, wird das Publikum schon vor dem Hauptact musikalisch in den Arm genommen. Diese musikalischen (Live-)Qualitäten sind auch Bonnie Tyler nicht verborgen geblieben, sie gesellt sich kurz am Bühnenrand zu den Technikern und hört vergnügt dem zu, was dort auf der Bühne passiert und applaudiert aufrichtig. Keine Seltenheit, erzählt uns Vanessa später, die Chemie bei beiden scheint zu stimmen und man versteht sich wunderbar. Auch bei Tylers Show im Anschluss wird nochmal, wohl eher rhetorisch, abgefragt, „Did you enjoy Van de Forst?“, die Zuschauer bestätigen mit einem gewaltigen Applaus.
Nach dem Auftritt haben Vanessa und ihre Mutter die Zeit zwischen den Shows noch für Plaudereien mit dem Publikum und natürlich den CD-Verkauf genutzt. Während Bonnie Tyler nun im Saal das Publikum begeistert, ist Backstage wieder Ruhe eingekehrt. Vanessa und ihre Begleiter haben jetzt Zeit und Muße, in Ruhe etwas zu essen und die Show mit ihren Bekannten und Tourleiter Thorsten Revue passieren zu lassen, bevor es dann auch schon wieder heißt: Ab ins Hotel, nächster Tag, nächste Stadt, Magdeburg wartet schon. Zwar eigentlich auf Bonnie Tyler, denn man kennt Van de Forst ja noch nicht, aber das wird sich ändern, ganz sicher sogar!
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