Im vergangenen Jahr ereigneten sich auf Münsters Straßen mehr Unfälle mit glücklicherweise weniger Verletzten als noch im Vorjahr. Auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizei Münster vermeldet die frisch veröffentlichte Statistik für 2015 gleichbleibende Unfallzahlen.
„Trotz der insgesamt positiven Entwicklung ist eine Unfallstatistik nie wirklich erfreulich“, erklärte Polizeipräsident Hajo Kuhlisch am Mittag, „denn unterm Strich bleiben nunmal Tote und Verletzte“. Bei einem Großteil der Unfälle sind immer die Schwächsten betroffen: Radfahrer und Fußgänger. Fast jeder zweite Verunglückte ist mit der Leeze unterwegs gewesen, „da gibt es leider keine Knautschzone“, so Kuhlisch weiter.
Im Stadtgebiet wurden im letzten Jahr 9735 Verkehrsunfälle registriert, 331 mehr als noch im Vorjahr. Dabei wurden 1364 (2014: 1470) Personen verletzt und sechs (2014: drei) getötet. Hauptursache seien Tempoüberschreitungen gewesen: so wurden über 29.000 Geschwindigkeitsverstöße verzeichnet. Doch auch das Handy spiele eine zunehmend größere Rolle. „Das Benutzen des Smartphones im Straßenverkehr ist absolut problematisch und birgt ein riesiges Risiko“, warnte der Polizeipräsident. Gerade das Schreiben von Nachrichten versetze den Fahrer in einen sekundenlangen Blindflug, in dem er nicht mehr angemessen auf Situationen reagieren könne.
Ein Resultat einer erfolgreichen Verkehrssicherheitsarbeit ist nach Aussagen vom Leitenden Polizeidirektor Udo Weiss die Verringerung sogenannter Risikobereiche: Schwerpunkte mit mindestens 100 Unfällen pro Jahr. Waren es 2007 zu Beginn dieser Erhebung noch 22, verbleiben jetzt nur noch 9 solcher Bereiche. Positiv auf die Zahlen habe sich auch die Tempoanpassung auf dem Ring ausgewirkt. Daher sei ein gezielter Versuch der Geschwindigkeitsdrosselung in einzelnen Innenstadtbereichen einen deutlichen Versuch wert, sagte Hajo Kuhlisch. „Wir als Polizei haben unsere Ratschläge an die Stadt gegeben“.
Auf den 700 Autobahnkilometern im Regierungsbezirk stagniert die Zahl der Unfälle mit 3.932 auf dem Niveau des Vorjahres (3.925). Die Zahl der Verunglückten stieg dabei um 10,9% auf 786, sechs Personen verloren ihr Leben. Hauptunfallursachen auf den Autobahnen sind, wie auch im Vorjahr, zu hohe Geschwindigkeiten und zu geringe Abstände, wie Andre Weiß, Leiter der Autobahnpolizei, berichtete: „All das gehen wir in diesem Jahr weiter an.“
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