Ohne große Requisiten tritt Thimon von Berlepsch auf und verbindet seine Art der Magie mit Poesie, Hypnose und feingeistigem Humor. In der Aula am Aasee versetzt er mit seinem aktuellen Programm „Der Magier“, aber vor allem mit der Macht des Unterbewusstseins das Publikum ins Staunen.
Magie als Hilfe zur Selbsthilfe, denn so versucht von Berlepsch, seinen Freiwilligen oder Auserwählten zu helfen, gibt psychologische Ratschläge und verteilt kleine Geschenke als Anregungen. „Wir müssen öfters mal unsere Komfortzone verlassen, um bewusster im Hier und Jetzt sein zu können“, sagt er. Thimon von Berlepsch hat einen besonderen und sehr exklusiven Markt für sich erobert. Eigentlich ist es eine kleine Reise in die Familiengeschichte des ursprünglich niedersächsischen Adelsgeschlechts. Berlepsch erzählt von seinem Vater – davon, was er seinen Söhnen ermöglicht hat. Wie er seine Kinder dazu ermutigte, ihre Leidenschaften auszuleben und diese auch zum Beruf zu machen. Und Berlepsch berichtet davon, wie er als 13-Jähriger auf dem Dachboden eine alte Kiste gefunden hat, in der sich ein Buch befand: „Die moderne Salonmagie“ von 1891.
Ebenso wie das Buch den Jungen damals, zieht auch heute Berlepsch die Zuschauer in seinen Bann: „Willkommen in der magischen Welt, die das Buch mir eröffnet hat“, sagt der 36-Jährige und wendet sich direkt an Zuschauer Uwe, der auf die Bühne gerufen wird und sich eine beliebige Seitenzahl aus dem Zauberbuch merken soll. Von Berlepsch schlägt das Buch zu, Uwe nennt die Zahl 174. Plötzlich fehlt gerade diese Seite. Doch sie kann wiedergefunden werden: Im Inneren eines Luftballons, der die ganze Zeit an einem Stuhl festgebunden war.
„Ich möchte heute nicht nur zaubern, ich möchte mit Ihnen auch um die Welt reisen“, offenbart der Magier. Es geht nach Indien, wo die Sonne sich über den Ganges senkt. Zu Naturvölkern im vietnamesischen Laos. Auf alljährlichen Rucksackreisen lässt er sich inspirieren, lernt neue zauberhafte Handgriffe und beeindruckende Menschen kennen, erlernt Weisheiten und nimmt fremde Kulturen in sich auf. Dann geht sein magisches Spiel mit den Gästen, begleitet durch Bilder auf einer Leinwand von Berlepschs Reisen weiter, denn wie er die Menschen faszinieren kann, weiß der Magier genau. Aus einem geliehenen 50-Euro-Schein von Susanne aus dem Publikum wird ein Hunderter. „Wie findest du es, wenn du den behalten dürftest“, fragt der Magier die Zuschauerin. „Ich finde das bombastisch“ lautet die Antwort. „Dann genießen Sie das Gefühl, denn Vertrauen zahlt sich aus“ erwidert von Berlepsch und macht weiter im Programm.
„60.000 Gedanken pro Tag beherrschen unser Denken, nur drei Prozent davon sind positiv. 80 Prozent sind destruktiv und ziehen uns nach unten“, so der Magier und erläutert weiter: „Nur mit unserem Geist können wir unser Selbstbild verändern. Je mehr sie sich darauf einlassen desto erfolgreicher werden sie sein.“ Und so verhilft der Magier mit gezielten Handgriffen seinen Kandidaten zu einem entspannten Hypnoseschlaf. Ob Beine aus Gummi, Arme aus Blei oder das plötzliche Vergessen des eigenen Namens – Thimon von Berlepsch fasziniert während der Hypnose weiterhin die Zuschauer, denn er bindet sie bei jeder Möglichkeit mit ein. Auch wenn es nur das Schenken, „denn die gibt es nicht wieder“, einer Münze aus dem Publikum ist. Die Münze wird unterschrieben und in die Hand der hypnotisierten Conny gelegt, wo sie sich kurz danach irgendwie merkwürdig anfühlt. „Es fühlt sich eklig an“, erklärt die spontane Assistentin, „als wenn alles zwischen meinen Fingern verschmiert ist.“ Als Conny dann ihre Hand öffnet, ist die vorher noch makellose Münze plötzlich extrem verbogen. Von Berlepsch zeigt so, wie mächtig unsere Vorstellungskraft wirklich ist und gibt dadurch jedem Zuschauer seinen persönlichen magischen Moment.
Ihren besonderen magischen Augenblick erhält auch Ann-Christin während ihrer Hypnose. Aus 52 verschiedenen Karten wählt das junge Mädchen aus dem Publikum das Kreuz Ass aus, allerdings liegt diese bisher lediglich umgedreht in einer verschlossenen Kartenschachtel, die auf ihrer Hand liegt. Aber auch die Vorstellung aus dem Kopf der Zuschauerin, wird dann ganz schnell zur Realität aller.
Wenn wir unser Leben verändern wollten, dann ginge das nur über die Kraft der Gedanken. Das ist die heutige Botschaft: Sich nicht selbst blockieren, sondern sich einlassen auf das eigene Denken – und natürlich auf die Kraft der Magie. Daniel schreibt in ein vier mal vier großes Quadrat 16 unterschiedliche Zahlen, sodass waagerecht, senkrecht als auch diagonal zusammengezählt 57 herauskommt und das innerhalb einer Minute. Ach ja, und eigentlich ist ihm die Aufgabenstellung gar nicht bewusst, denn 10 Minuten vorher sollte er lediglich an eine Zahl zwischen 40 und 100 denken, diese auf einen Zettel schreiben und jemandem im Publikum zur Aufbewahrung geben. Unmöglich? Nicht unter Hypnose!
Mit „Der Magier“ zieht Zauberer und Hypnotiseur Thimon von Berlepsch die Besucher mit seinem über zweistündigen Programm in seinen Bann: Er reiht nicht nur einfach seine Tricks aneinander, sondern verknüpft sie mit spannenden Geschichten aus fernen Welten. Vielleicht ist das alles erfunden, vielleicht stimmt es aber auch.
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