Am Donnerstag spielen „The Cat Empire“ im Skaters Palace. Wir quatschten schon jetzt mit Schlagzeuger Will Hull-Brown im Interview.
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AM: Ihr seid schon einige Male in Deutschland gewesen. Was ist eure Meinung zu Deutschland und deutscher Musik?
Deutschland ist einer unserer Lieblingsorte auf der Welt, nicht nur, um Konzerte zu spielen. Ich finde, dass Deutschland einen tollen Mix aus Architektur, leckerem Essen und Bier und gastfreundlichen Menschen hat, die Musik lieben! Es ist auf Tour wirklich wichtig für mich, dass ein Land diese Eigenschaften hat – vor allem, wenn man so viel Zeit in Bussen und Flugzeugen verbringt, wo es stickig und eng ist. Bei deutscher Musik muss ich natürlich an die klassischen Komponisten wie Bach und Beethoven denken und an die Bayerische Bierhallen-Musik: Die macht gute Laune, wenn man in den traditionellen deutschen Vibe eintauchen will!
AM: Wenn es um die deutsche Musik geht, gibt es vielleicht ein Band, die ihr mögt?
In Bezug auf die moderne Musik hatten „Seeed“ eigentlich ein bisschen frühen Einfluss auf die Band. Ich erinnere mich, dass wir das Album „New Dubby Conquerors“ gehört haben, als wir 2002 in Kalifornien auf unserer ersten Auslandsreise unterwegs waren. Großartiges Album!
AM: Ihr seid dafür bekannt, von Jazz, Ska, Reggae, Funk, Latin und Hip Hop beeinflusst zu werden. Wie kann man so viele verschiedene Arten von Musik in einen eigenen Stil packen? Oder habt ihr etwas völlig Neues kreiert?
Die Mischung der Stile ist seit jeher eine natürliche Weiterentwicklung der Band, aber nie etwas, dass wir zu viel besprochen haben. Unser Stil hat eine Menge mit unserer Instrumentierung zu tun. Wir haben keine Gitarren, so dass wir auch nicht sehr nach Rock’n’Roll klingen, aber wir haben Messing und Kontrabass, was natürlich einen Jazz- oder kubanischen Stil ergibt. Und Plattenspieler, die nicht nur für Samples verwendet werden, sondern auch als Percussion-Instrument. Wir könnten einen „Queen“-Song spielen, aber selbstverständlich werden wir wegen dieser Mischung aus Instrumenten eklektisch klingen. Ich mag, dass wir nicht in eine Schublade passen, weil es uns mehr Freiheiten gibt, das zu tun, was wir wollen!
AM: Eure Konzerte werden als „große Partys“ und als „organisiertes Chaos“ angekündigt. Was gibt es zu feiern und wie organisiert ihr euer persönliches Chaos?
Ich denke, unsere Musik entwickelt sich von selbst zu einer Party-Atmosphäre, da sie energisch und frei genug und in der Lage ist, sich von der Energie von der Menge zu ernähren, die die Band und das Publikum zusammenbringt. Es ist nicht immer chaotisch, aber wir wissen nie wirklich, was als nächstes passiert. Das ist aufregend und beängstigend, jeder Auftritt ist anders!
AM: Ihr gebt euer Konzert am Donnerstag im Skaters Palace. Habt ihr jemals zuvor geskatet oder gibt es andere Sportarten für euch?
Ich selbst war nie ein Skater, aber auf jeden Fall war Felix, unser Leadsänger, mal einer. Ich persönlich habe Sport immer genossen und wuchs vor allem mit Australian Football und Basketball auf. Ich spiele immer noch Basketball mit der gleichen Gruppe von Jungs, mit denen ich seit 20 Jahren spiele! Wenn wir auf Tour sind, versuche ich mir, so oft ich kann, Zeit zum Laufen zu nehmen, um fit zu bleiben. Es ist außerdem eine großartige Möglichkeit, um eine Stadt zu sehen.
AM: Ihr spielt ständig Konzerte, Festivals oder seid auf Tour. Gibt es noch genug Platz für Familie und Freunde in eurem Leben?
Nun, ich habe eine Frau und vier Kinder, so dass ich Zeit für die Familie auf dem Weg irgendwo gefunden haben muss (lacht). Aber ja, wir sind ein viel beschäftigte Band, aber ich denke, wir haben eine gute Balance von Tourleben und der Zeit zuhause. Wir sind nicht die Art von Band, die sechs Monate lang auf der Straße unterwegs ist. Ich denke, wenn wir das täten, würden wir uns irgendwann gegenseitig die Köpfe abbeißen! Unsere Freunde wissen nicht immer, wann wir auf Tour sind, also müssen wir uns besonders anstrengen, um mit den Leuten in Kontakt zu kommen, wenn wir nach Hause kommen.
AM: Wo führt euch eure Musik-Karriere in der nahen Zukunft hin?
Ich schaue nicht wirklich auf meine Karriere oder die der Band. Für mich gibt es keinen Endpunkt – wir leben unsere Karriere genau hier, genau jetzt in dem, das wir als „The Cat Empire“ tun. Der Maßstab für den Erfolg ist für mich die Fähigkeit zur Musik und die Möglichkeit, unsere Musik an alle Menschen in allen Ecken der Welt wiederzugeben. Wenn die Leute unsere Musik genießen, das ist eine große Sache und wir sind sehr glücklich. Neue Musik ist auf dem Weg und wir wollen sie mit allen teilen, wenn unsere Tracks fertig sind!
AM: Und nicht zuletzt: Seid ihr jemals in Münster gewesen? Gibt es etwas, das ihr hier besuchen möchtet?
Wir waren noch nie in Münster, sind aber sehr neugierig, wie die Stadt sein wird. Auf alle Fälle möchten wir den Dom besuchen!
AM: Will, vielen Dank für das Interview.
The Cat Empire - Live | 15.10.2015 | Skater's Palace | Tickets ab 26€ an allen VVK-Stellen.
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