Bei bestem Sonntagswetter ließen sich hunderte von Münsteranern und eigens dafür angereiste Gäste auf den festlich geschmückten Prinzipalmarkt locken, um beim Hansemahl von den Kaufleuten der Stadt mit Schnittchen, Wein und Bier bedient zu werden. Dafür erstreckte sich wieder eine lange Tafel vom Stadtweinhaus bis hin zur Salzstraße. Die Plätze waren sehr begehrt: kaum standen welche auf, nahmen andere Besucher den freien Platz auf den langen Bänken ein.
Mit dieser Möblierung und den zwei Bühnen, von denen aus abwechselnd fünf heimische Jazz-Combos wie das „Jazz Lounge Trio“ für ansprechende Atmosphäre sorgten, verwandelte sich die wohlbekannte Kopfsteinpflaster-Straße tatsächlich in so etwas wie die oft beschworene „Gute Stube“. Und das immerhin schon zum 13. Mal in Folge, damit hat sich das Hansemahl in Münsters Kalender längst fest etabliert. „Manche glauben schon, es hätte schon immer stattgefunden,“ lachte Bernadette Spinnen, die Leiterin von Münster Marketing, das zusammen mit der „Initiative starke Innenstadt“ (ISI) das Hansemahl organisiert.
Frech behauptete Oberbürgermeister Markus Lewe in seiner Eröffnungsrede: „Keine andere Region in Europa hat heute ein so sommerliches Wetter. Das hat der Verein der Kaufmannschaft und die ISI toll gemacht!“ In seiner kurzen Ansprache schlug er dann einen gewagten Bogen vom 8. Mai als Friedenstag, also dem Ende des 2. Weltkriegs in Europa, über die mittelalterliche Hanse bis hin zum heutigen Muttertag. Tatsächlich hat dieser Termin nicht allen gut gefallen, wie Bernadette Spinnen offen zugab. Was sie als Veranstalterin natürlich nie voraussehen kann, ist das Wetter. „Da schauen wir in der Woche vorher jeden Tag auf alle Wetter-Apps und zünden schon mal ein paar Kerzen an,“ verriet sie. Glücklicherweise waren diesmal keine Zelte nötig, auch wenn sich dadurch nun sicher einige Teilnehmer einen Sonnenbrand geholt haben dürften.
Der Bezug dieser Veranstaltung zur Hanse als mittelalterlichen Bündnis von Kaufleuten und Städten ist gar nicht mal an den Haaren herbei gezogen. Jedenfalls versuchte das Programmheft die Aufmerksamkeit auf die „über 50 in Bronze gefasste Hansesteine“ in der Salzstraße zu lenken, und auf das dritte Kabinett im Stadtmuseum, in dem das Leben münsterscher Kaufleute zur Blütezeit der Hanse dargestellt wird. Abgerundet wurde das Programm von mehreren anderthalbstündigen, kostenlosen Stadtführungen unter dem Motto „Hansestadt Münster – eine Kaufmannsstadt im Wandel“. Den meisten Besuchern war das sicher ziemlich egal, sie sind wohl eher für die lockere, fast mediterrane Stimmung gekommen. Und für einen Einkaufsbummel am verkaufsoffenen Sonntag. Und genau darum geht es hierbei eigentlich, die „Initiative starke Innenstadt“ ist schließlich ein „Bündnis aus Händlern, Dienstleistern, Gastronomie-Betreibern und Immobilien-Eigentümern, das sich zur Aufgabe gemacht hat, innerstädtische Projekte zur Werterhaltung der Immobilien und zur Förderung des Handels umzusetzen“, wie auf ihrer Homepage zu lesen ist.
Die Termine für das Hansemahl werden übrigens langfristig geplant, und auch der für’s nächste Jahr hing schon deutlich sichtbar aus: es wird der 7. Mai 2017 sein.
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