Das Stadthaus 1 im Herzen der Innenstadt wurde zwischen 1956 und 1960 erbaut. Längst haben Bausubstanz und technische Infrastruktur des Verwaltungsgebäudes auf der Klemensstraße ihre Lebensdauer erreicht. In vier Bauabschnitten soll es nun bis 2021 saniert werden.
Meterdicke Wände, Lüftungen mit Kurbelantrieb oder ein nostalgischer Schalter für die Ausgabe von Wertmarken – spätestens beim Gang durch die verzweigten Kellergänge ist man inmitten der 50er Jahre. Noch nie wurde der Baukomplex mit Hochhaus und seinen fünf Bauteilen zwischen Syndikatplatz, Prinzipalmarkt, Heinrich-Brüning-Straße und Klemensstraße in seinem Inneren saniert. Das soll sich nun ändern: bis zum Frühjahr 2021 soll das Gebäude zeitgemäß und mit seinen Serviceleistungen für den Bürger moderner werden.
„Wir erneuern auf ganzer Linie die Haustechnik“, erklärt Stadtrat Matthias Peck. Ganz oben auf der Liste steht der Austausch der Elektro- und Wasserleitungen sowie der Heizungstechnik. Aber auch leistungsfähige Datenleitungen und neue Aufzüge sollen kommen. Besonderes Augenmerk gilt der Sicherheit: „Wir investieren in den Brandschutz und in die Betriebssicherheit des Hauses“, so Peck weiter. Die Vorbereitungen für das Großprojekt laufen bereits seit Monaten. Allein aus dem Stadtarchiv wurden 4000 Aktenmeter in das städtische Depot an den Speichern transportiert und 2000 Aktenmeter auf Dauer in den Stadtarchiv-Bestand übernommen.
Aktuell ist in sechs Metern unter der Erde die Kellerräumung auf 5500 Quadratmetern in vollem Gang. Der Ausbau von Schränken, Türen, Teppichen und Heizkörpern schließt sich in den zwei- bis dreigeschossigen Gebäudeteilen zum Syndikatplatz und Platz des Westfälischen Friedens (Bauteile B, C und der gläserne Durchgang zum Stadtweinhaus) bis Mitte Februar an. Mit dem Absenken eines Teils der Gebäudedecke wird zukünftig dieser Trakt auch barrierefrei erschlossen.
„Anwohner und Geschäfte im Umfeld der Baustelle haben wir bereits über den Start und Ablauf der Bauarbeiten informiert und um Verständnis für mögliche Beeinträchtigungen gebeten“, erklären die Projektleiter Siegfried Methner vom Amt für Immobilienmanagement und Daniel Bracht vom Personal- und Organisationsamt. Eingerichtet wird die Baustelle auf dem Syndikatplatz. Auf dieser Fläche stehen die Baucontainer und von dort aus erfolgen über die Heinrich-Brüning-Straße auch die täglichen Materialtransporte. Der Maxi-Sand, der bislang während der Sommermonate auf dem Syndikatplatz angeboten wurde, wird dort daher nicht mehr zur Verfügung stehen. Zum Jahresende soll bereits der erste Bauabschnitt saniert sein. Ab 2018 geht es mit dem 41 Meter hohen Hochhausturm weiter.
Im Stadthaus 1 haben rund 600 Mitarbeiter ihre Büros, jeden Tag wird das Gebäude von etwa 500 Bürgern aufgesucht. Insgesamt investiert die Stadt 38,5 Millionen Euro in die Sanierung, Umbauten und optimierte Bürostandards.
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