Die Polizei Münster stellte heute die Kriminalitätsstatistik für das vergangene Jahr vor. Bei den Wohnungseinbrüchen, Taschendiebstählen und Gewaltdelikten ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen, dafür haben die Fahrraddiebstähle in der Stadt zugenommen.
Der spürbare Rückgang beim Wohnungseinbruch und beim Taschendiebstahl sei in erster Linie das Ergebnis der engagiert und motiviert arbeitenden Kollegen, sagte Polizeipräsident Hajo Kuhlisch am Morgen in Münster. Bei den Wohnungseinbrüchen sank die Zahl um 18,4% auf 818. Jeder sechste konnte aufgeklärt werden. Die Taschendiebstähle gingen um 11,1% auf 1.925 zurück. „In diese beiden Delikte den Schwerpunkt der Arbeit zu legen, hat sich ausgezahlt“, ist sich Kuhlisch sicher.
„Münster ist als westfälisches Oberzentrum mit vielen reizvollen Veranstaltungen für Besucher und Taschendiebe gleichermaßen anziehend“, erklärte Kriminaldirektor Manfred Kurzawe, Leiter der Direktion Kriminalität, „die oft von außerhalb anreisenden Täter nutzen die Ablenkung im Gedränge und schlagen blitzschnell zu, ohne dass die Opfer etwas bemerken.“ Mit dem verstärkten Einsatz von uniformierten und zivilen Beamten an den Brennpunkten gelang es im letzten Jahr, die Fallzahl zu senken und gleichzeitig einige Taschendiebe auf frischer Tat festzunehmen.
Jeder dritte Diebstahl in Münster betrifft die Leeze. 5.193 Fahrraddiebstähle wurden im letzten Jahr registriert, das sind 670 mehr als im Vorjahr. „Besonders in den Sommermonaten stieg die Zahl im Verhältnis zum Vorjahr deutlich an“, so Direktionsleiter Kurzawe. „Im letzten Jahr haben zudem verstärkt organisierte Banden Münster aufgesucht und gleich duzendweise gestohlene Fahrräder mit Transportern aus der Stadt gebracht.“ In Einzelfällen gelang es diese Täter zu fassen, auch mit Hilfe von Hinweisen aufmerksamer Anwohner. Die Gewaltkriminalität ist seit Jahren rückläufig. Mit 714 Delikten erreichte sie den niedrigsten Wert der letzten 10 Jahre. Zur Gewaltkriminalität zählen insbesondere schwere und gefährliche Körperverletzungen oder Raubdelikte. Die Aufklärungsquote lag hier bei 65,1%.
Die Anforderungen an die Polizei seien nach den Anschlägen in Paris und den Ereignissen der Silvesternacht gestiegen, wie Polizeichef Kuhlisch betonte. „Auf Dauer können wir auch mit dem optimalen Personalmanagement und der hohen Motivation der Mitarbeiter nicht mehr alle Aufgabenstellungen wie bisher gleichermaßen bedienen.“ Eine notwendige Prioritätensetzung dürfe aber nicht zu einer Beeinträchtigung der Sicherheitslage in Münster führen. Daher sei man in intensiven Gesprächen, auch mit der Stadt Münster.
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