Das neue alte Konzept der Partymacher scheint aufzugehen. Bei der Kegelparty 2.0 wurde von den 8500 Gästen eine große Sause für alle Musikgeschmäcker gefeiert, nur eben ohne Kegeln. Stattdessen kam Partysänger Mickie Krause.
Nach wie vor ist Münsters Kegelparty ein Dauerbrenner bei allen Feierwütigen. Schon von weitem wummern die Bässe, gepaart mit Partygesängen der Anreisenden, die daheim schon ausgiebig vorgeglüht haben. All das kennen wir schon. Neu in diesem Jahr: Es wird nicht mehr gekegelt, zumindest nicht real.
„Mehr als 80 Prozent unserer Gäste sind in den letzten Jahren gekommen, um zu feiern“, erklärt Tobias Hertel, Sprecher der Halle Münsterland, „die Nachfrage der Kegler hat stetig abgenommen.“ Der mehrtägige Auf- und Abbau der Kegelbahnen in der Messehalle habe nicht mehr im Verhältnis gestanden. Wer am Samstagabend dennoch kegeln wollte, musste mit den im Eingangsbereich aufgebauten Spielekonsolen Vorlieb nehmen, die virtuelle Kegelbahnen auf große TV-Bildschirme brachten.
Das Partykonzept ansich ist nahezu unverändert, allerdings gibt es keine Live-Band mehr. Dafür sind die Bereiche für DJ-Musik und den Schlager nun deutlich größer. „Der deutsche Schlager ist nach wie vor sehr gefragt“, ergänzt Hertel.
Am meisten gefragt ist jedoch um 22:30 Uhr der Auftritt von Mickie Krause. Mit großer Sonnenbrille, Lederjacke und seinem Song „Reiß die Hütte ab“ betritt er die Bühne. „Endlich wieder zuhause im Münsterland“, begrüßt der Sänger, der gebürtig aus Wettringen kommt, sein Partyvolk, „wer von euch ist noch nüchtern“, fragt er, schließlich sei man auf der Kegelparty. Zu gerne nimmt Krause die Leute auf die Schüppe, so auch, als der in der ersten Reihe Beate und Mutter Irene entdeckt und sich damit als Zuschauer von „Schwiegertochter gesucht“ verrät. Auch Sänger-Kollege Michael Wendler muss dran glauben: „Der hat mir sein Haus zum Kauf angeboten – leider wohnt da noch seine Mutter drin, die hätte ich mit übernehmen müssen“.
Härtere Beats sind nebenan zu späterer Stunde aus der „Club Sensation“ zu vernehmen: Die „Miami Rockers“, die 2001 im alten Jovel an der Grevener Straße durchstarteten, und die DJs Kyco und Da Hool sorgen mit ihren Remixen und Mashups dafür, dass die Tanzfläche bis in die frühen Morgenstunden dicht besiedelt bleibt.
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