Seit dem Nachmittag haben etwa 10 Aktivisten am Schifffahrter Damm ein seit etwa sieben Jahren leerstehendes Wohnhaus besetzt. Sie wollen damit auf die aktuelle Wohnraumpolitik in der Stadt aufmerksam machen.
Über den Leerstandsmelder im Internet wurden die Hausbesetzer auf das Mehrparteienhaus im Nord-Osten der Stadt aufmerksam. Bereits vor einem Jahr wurde das Gebäude „still besetzt“, ohne dass damit großes Aufsehen erregt worden war. „Auch das Nebenhaus ist, bis auf einen Mieter, nahezu verwaist“, erklärt Hausbesetzer „Zecke“, dessen Name nicht publik werden soll. Der private Eigentümer, dem beide Häuser gehören sollen, hatte auch dem letzten Bewohner vor wenigen Wochen die Kündigung ausgesprochen. Der Plan: die Häuser sollen Ende Januar kernsaniert und dann vermutlich hochpreisig wieder vermietet werden. Eine Rückkehroption für den gekündigten Vermieter soll es nicht geben.
Mit ihrer Aktion wollen die 10 Hausbesetzer die aktuelle Wohnraumsituation aufgreifen, die nicht nur in Münster herrscht. „Auch wollen wir uns mit den Menschen solidarisieren, die in prekären Wohnsituationen leben müssen“, betont „Zecke“. Das Haus soll zudem als offenes „Soziales Zentrum“ dienen, in dem nicht nur jeder willkommen ist, sondern Mitspracherecht darüber hat, was die Nutzung angeht.
Auch wenn die Besetzer erst seit Kurzem in dem Haus sind, ist die Sorge um eine Räumung durchaus in den Köpfen präsent: „Hoffentlich rasten die Polizisten nicht so aus, wie seinerzeit an der alten Post am Hansaring“, gibt ein weiterer Aktivist zu denken. Der Hauseigentümer ist bislang unbekannt.
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