Jeder, der die Serie kennt, kennt auch ihn. Zumindest vom Sehen. Gut, viel mehr geht auch gar nicht. Wir trafen uns mit Frank Montenbruck, dem „Aktenmongo“ aus Stromberg. Nachdem wir den Papa, den Ernie und die Tanja schon gesprochen haben nur konsequent, den Münsteraner Nebendarsteller auch noch zum Diktat zu bitten.
„Wo wollen wir uns treffen, Frank, irgendwelche Lieblingsplätze in Münster?“ – „Ja, ich mag den Domplatz sehr!“ Also, nichts wie auf zum Marktcafe.
„Pünktlichkeit ist mir sehr wichtig“ sprach er und freute sich, dass wir 5 Minuten vor der Zeit im Cafe eintrafen. Leger und unauffällig, ganz so wie in seiner Rolle, saß er bereits draußen und wartete auf uns.
Der 45-Jährige blickt auf eine noch nicht all zu lange Fernsehkarriere zurück, erzählt er uns: erst 2002 aus einer Laune heraus entdeckte er die Schauspielerei für sich: „Auslöser für die Schauspielerei war Münster, der erste Tatort. Da habe ich am Casting teilgenommen. Ich habe mich gegen 800 Mitbewerber durchgesetzt und die Rolle bekommen. Danach habe ich fast sofort meinen Job als Altenpfleger gekündigt und bin nach Köln gezogen.“
Mit einem Casting begann dann auch die bis dahin größte Station seiner Karriere, Stromberg: „ Zu Stromberg kam ich Ende 2003, der Regisseur machte unüblicherweise selbst das Casting. Ich habe ihn wohl so überzeugt, dass er mir direkt einen Vertrag angeboten hat, ohne dass ich auf eine Entscheidung warten musste.“
Was danach kam, müssen wir ja keinem Stromberg-Seher erklären, es würde auch den Rahmen sprengen. Nach knapp 10 Dienstjahren ist für Stromberg aber nun Schluss in der Capitol, der Papa hat in’n Sack gehauen und geht nun in die große Politik. Zum Abschied gab es mit dem Kinofilm aber noch ein grande Finale.
Für Frank aber nicht unerwartet, denn „nach 5 Staffeln ist es auch genug mit Stromberg. Man soll aufhören wenn es am schönsten ist, sonst wird es schnell ausgelutscht und das wollen wir nicht.“ Trotzdem war der Abschied nicht leicht, nach so vielen Jahren aber kein Wunder: „ Am letzten Drehtag musste die letzte Szene im dritten Take abgebrochen worden, weil Christoph Maria Herbst so am Weinen war. Klar, weil wir im Laufe der Zeit eine wirklich große Familie geworden sind.“
Der Film war dann der krönende Abschluss des Ganzen: „Damit geben wir an, wir sind so stolz, dass aus dieser Serie ein Kinofilm geworden ist“
Sonst ist er eigentlich recht bescheiden, auf seine (fast!) komplett fehlenden Wortbeiträge in der Serie angesprochen betont er „ Ich wollte auch gar nicht unbedingt sprechen, war mir in dieser Serie gar nicht wichtig. Dieses ‚Nichtsprechen‘ hat viel mehr hervorgehoben. Der Effekt mit dem einen Wort, was ich gesprochen habe, hat völlig gereicht um einen großen Lacher zu erzeugen.“
Ein Wort? Ja, er sprach tatsächlich ein Wort, es war „Hallo!“
„Ich wollte meine Freundin und große Liebe überzeugen nach Münster zu ziehen, doch sie wohnt in Köln. Das ergab auch mehr Sinn, da ich in Köln näher am ‚Arbeitsplatz’ bin.“ plaudert er ein wenig über missglückten Versuch, seinen Lebensmittelpunkt wieder in die schönere der beiden Domstädte zu verlegen.
Mit dem Privatleben scheint es als Schauspieler in Köln wohl so eine Sache zu sein. „Von der Qualität her fühle ich mich in Köln überhaupt nicht wohl, da ist mir Münster viel lieber. In Münster bin ich aber leider nur noch am Wochenende ab und zu. Es ist zwar nett, erkannt zu werden, trotzdem nervt es manchmal, wenn man privat beim Essen sitzt und die Leute einen ansprechen. In Köln passiert das viel öfter, als in Münster.“ In seinen Augen wohl eine Frage der Mentalität, sortiert er den Kölner doch eher in die Schublade „extrovertiert und wenig taktvoll“ ein.
In Köln wird sich Frank ab Mai auch seinem nächsten Projekt widmen, denn er wird wieder Vater! Eine kleine Tochter wird dann seine ganze Aufmerksamkeit fordern.
Wo er gerade von Köln spricht, muss er auch wieder los, eine schnelle Zigarette noch und dann steht er, ganz umspektakulär, auch schon an der Bushaltestelle am Domplatz und entschwindet mit dem Bus Richtung Bahnhof. Völlig ohne Allüren, ganz entspannt, der Münsteraner von Nebenan halt. So ist er, der „Monte“.
Vielen Dank für das heitere Gespräch und den netten Nachmittag.
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