Beim Jubiläum haben die Promi-Kellner deutlich mehr als den bisherigen Rekord von 22.000 Euro eingenommen und damit den eigenen Rekord gebrochen. Eine genaue Zahl konnte Gudrun Bruns von der Krebsberatung Münsterland e.V. noch nicht nennnen, die kommt erst wenn alles abgerechnet ist. Es wird wohl auf etwa 27.000 Euro für den guten Zweck hinauslaufen.
Der Spätsommer zeigte sich am Aasee von seiner besten Seite, es herrschten beste Bedingungen für ein gelungenes Jubiläum. Schon eine Stunde vor dem eigentlichen Beginn um 15 Uhr waren die Sitzplätze an den Terassen vor der Seebühne gut gefüllt, wie Moderator Matthias Bongard (WDR) erstaunt feststellte. Gedrängel gab es auch beim Fassanstich, den Leonard Lansink mal wieder dem Oberbürgermeister Markus Lewe überlassen hat. Denn so viele Besucher wie noch nie wollten diesen historischen Moment mit ihren Fotoapparaten und vor allem Smartphones festhalten.
Der Verkauf brummte natürlich auch, und darauf kam es eigentlich an. Schließlich hat Wilsberg-Darsteller Leonard Lansink sich diese Veranstaltung vor 15 Jahren ausgedacht, um Spendengelder für die Krebsberatung Münsterland e.V. zu sammeln. Als Mittel zum Zweck war ihm damals im Bunten Vogel das Kellnern eingefallen. „Ich kann ja nichts anderes,“ meint er achselzuckend, „Blockflöte spielen oder etwas basteln kann ich nicht, und das würde auch keiner von mir hören oder sehen wollen“. Das mag Gudrun Bruns von der Krebsberatungsstelle so nicht stehen lassen: „Das sagt er immer so bescheiden. Ich finde ja, er kann viel und erreicht auch viel. Und er hat das Herz am richtigen Fleck. Er engagiert sich unglaublich für uns,“ sagte sie uns im Interview.
Inzwischen engagieren sich aber unglaublich viele andere mehr oder weniger Prominente für diesen guten Zweck. Sie wurden auch diesmal wieder von Dagmara „Daggi“ Dickmann in eine der beiden Schichten eingeteilt und mit Schürzen und Namenskärtchen ausgestattet. So ausgerüstet liefen sie alle mit vollen Tabletts durch die gut gefüllten Reihen, um möglichst viele Getränke zu verkaufen. Unter den Promis waren Schauspieler wie Frank „Monte“ Montenbruck aus der Stromberg-Serie oder Roland Jankowsky und Vittorio Alfieri aus der Wilsberg-Familie, Sportlerinnen wie Juliët Lohuis, Ivana Bulajić, Chiara Hoenhorst und Lena Vedder vom USC Münster, die Kabarettisten Christoph Tiemann und Andreas Breiing, Münster-Promis wie Adam Riese, Dr. Ulrich Peters, Tina Werzinger und Fabian Wegmann und natürlich auch Wilsberg-Autor Jürgen Kehrer und Wilsberg-Comic-Zeichner Jörg Hartmann. Der hatte gleich ein Kapitel aus seinem neuen Wilsberg-Comic „Um Kopf und Kragen“ mitgebracht, der im November erscheinen wird. Richtig groß ausgedruckt bedeckten die bunten Seiten eine gesamte Wand von der Segelschule Overschmidt. Und weil gerade Wahlkampf ist, war natürlich auch reichlich Polit-Prominenz anwesend: die Kandidaten für den Bundestag Sybille Benning (CDU), Robert von Olberg (SPD) und Maria Klein-Schmeink (Grüne) sowie die Landtagsabgeordneten Simone Wendland (CDU) und Josefine Paul (Grüne).
Unterhalten wurden die Gäste mit hervorragendem Jazz von der „Wilsberg All Star Band“, für die sich wieder eine ganze Reihe von heimischen Musikern um den Schlagzeuger Ben Bönniger zusammengefunden hatte, darunter Christian Kappe an der Trompete und Marc Picker am Saxophon. Ihnen schlossen sich der Reihe nach verschiedene Sängerinnen an, wie Nicola Materne, Christiane Hagedorn und Magdalena Otto, die neben Scat-Gesang auch Kontrabass spielte. Musik gab es diesmal übrigens erstmals schon am Vorabend, als die Band STIER mit ihrem Rock, Ska und Metal mit deutschen Texten ein Warm-Up für das Promi-Kellnern spielte. Vorab gab es Folk-Rock-Pop mit den Ingenious Rascals und Balladen mit Benne Pier und Damian Ketteler.
Die große Schar der prominenten Kellner hatte an diesem sonnigen Sonntagnachmittag gut zu tun, den Durst der zahlreich erschienen Gäste zu stillen. Irgendwann war den Theken sogar das Bier ausgegangen und musste nachgeordert werden. Auch die Lose fanden reißenden Absatz wie noch nie. Schon nach einer Stunde hatte Lansinks Ehefrau Maren alle ausverkauft, die Gewinne wie die Fahrt in einem Heißluftballon oder ein Münster-Fahrrad waren wohl zu verlockend. Wer ein besonderes Souvenir von diesem Tag mitnehmen wollte, konnte sich von Schnellzeichner Olaf Preiß eine treffende Karikatur von sich erstellen lassen – natürlich gegen eine angemessene Spende für die Krebsberatung im Münsterland.
Nachdem die Band „Hootin’ the Blues“ allen nochmal ordentlich eingeheizt hatte, ging es um 21:20 Uhr dann endlich los mit der Vorab-Premiere der neuen Wilsberg-Folge „Straße der Tränen“, bei der trotz des Titels viel gelacht wurde. Während der Film lief, zählten die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen des Fördervereins der Krebsberatung Münsterland schon mal das eingenommene Geld. „Erstmal nach Namen sortieren“, hieß es dabei, denn einige der prominenten Kellner haben viel Ehrgeiz und wollen gerne wissen, wie viel sie erwirtschaftet haben. Den Tagessieg hat vermutlich zum wiederholten Mal der Overbeck-Darsteller Roland Jankowsky errungen. Schließlich hatte er seine Sportschuhe angezogen, um die vielen Treppenstufen zu bewältigen, und hat auch diesmal wieder beide Schichten durchgearbeitet.
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