Schwer getan mit dem Umzug hat sich Adam Riese nach eigenen Worten und es gibt wie immer ein lachendes und ein weinendes Auge. Nach zehn Jahren im Pumpenhaus an der Gartenstraße, wurde es nun Zeit, der immer weiter steigenden Kartennachfrage Tribut zu zollen und sich räumlich zu vergrößern. Am Sonntag war sie nun, die Premiere der Adam Riese Show in der Cloud am Germania Campus.
Clean, stylish, ganz mondän in weiß präsentiert sich die Cloud. Ein komplett neues Gewand, fast schon eine neue Identität im Vergleich zum etwas rustikaleren, gemütlicheren Theater im Pumpenhaus. Von Schwarz zu Weiß möchte man sagen. Riese selbst ist um Äußerlichkeiten stets sehr bemüht, so gab er seiner seiner Show zwar ein neues Kleid, im Inneren blieb alles beim Alten. 3 Gäste, ein Sofa und Musik von Markus Paßlick und seinen Original Pumpernickel, das ist das Rezept, welches seit Sonntag jetzt 450 Menschen pro Show glücklich macht. Ausverkauft, auch dieses Mal, Ehrensache, jetzt halt nur etwas später.
So abgeklärt Riese sonst bei seinen Shows ist, merkte man ihm im neuen Zuhause doch leichte Nervosität an, bevor er nach einigen Cloud-Witzen und einem dennoch gewohnt charmanten Empfang seine ersten Gäste auf dem neuen Sofa platzierte.
Klaus Otto Nagorsnik, der Kneipenquizkönig aus Münster und vielen sicher besser als einer der Jäger aus der der ARD-Quiz-Show „Gefragt – Gejagt“ bekannt, referierte Landmarken aus seiner Biographie herunter und ließ sich von Riese nichts relevant komisches oder wirklich aufregendes entlocken. Herzhaftes Lachen oder frenetischen Beifall, der sonst bei Riese obligatorisch ist, vermisste man in Hälfte eins leider ein wenig.
Daran konnte auch Münsters bekanntester „Finanzamts-Chef“ Grabowski, alias Vittorio Alfieri nur wenig ändern. Immerhin brachte der Wilsberg-Schauspieler etwas mehr Heiterkeit auf die Couch. Anekdoten aus seiner Jugend und frühen Schaffenszeit und die Gabe, ordentlich über sich selbst lachen zu können, verzückten die Zuschauer dann doch etwas. Shubangi, eine junge Sängerin aus Münster war es vor der Pause, die dann endgültig jegliche Verspannung löste und den Saal ganz lässig mit einem Song ihrer neuen EP locker „soulte“. Shubangi sollte noch häufiger zu sehen sein und brillierte nicht nur später in der Show mit Rio Reisers „Halt dich an deiner Liebe fest“, sondern auch noch im Swing-Duett mit Dr. Ring Ding oder einfach Richard Alexander.
Fritz Eckenga hieß die Erlösung in Hälfte zwei! Der Kabarettist aus dem Pott spielte mit dem mittlerweile gelösten Adam Riese verbal Ping Pong, hier stimmte die Chemie sofort und man hätte meinen können, zwei alte Zechenkumpel erzählen sich Dönekes auf einer Parkbank! Das nebenbei noch kurz die göttliche Entstehungsgeschichte des Ruhrgebiets und Westfalens erklärt wurde, war da schon fast egal. Das Publikum klebte an den Lippen von Eckenga und Riese, oder rieb sich vor Lachen die Augen. Danke Riese, Danke Eckenga, Einweihungsparty im neuen Zuhause doch noch geglückt!
Die nächste Show gibt es übrigens am 3.12., Gäste werden dann sein: Michael Voss, Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer und Fernsehkoch Steffen Henssler. Karten gibt es ab sofort hier.
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