Zum Rauthausinnenhof hin ist ein roter Teppich ausgerollt – daran erkennen wir Münsteraner, dass wieder „Schauraum“ ist. Bis zum Samstag zeigt sich die Innenstadt an vielen Ecken und Enden in einem anderen Kleid: der Platz des Westfälischen Friedens als rote Open-Air-Lounge mit Live-Musik, DJ-Sounds, Designermöbeln und edler Gastronomie, der Erbdrostenhof als italienische Piazza und der Alte Fischmarkt sogar als „Grüne Wiese“.
Mit dieser Veranstaltung wird uns jedes Jahr aufs Neue vorgeführt, wie viele Galerien und Museen es in unserer Stadt überhaupt gibt, und welche Bandbreite an Kunst und Kultur sie uns bieten. Der Höhepunkt dieser drei Tage ist natürlich die „Nacht der Museen und Galerien“, bei der ihr euch – zumeist bei freiem Eintritt – bis Mitternacht die volle Ladung an Kunst geben könnt.
An den „Schauraum“-Tagen herrscht immer eine ganz besondere Atmosphäre in der Innnenstadt, und das liegt nicht nur an der tollen Beleuchtung der Gebäude rund um den Rathausinnenhof. Es liegt auch an den vielen Menschen, die neugierig zwischen den verschiedenen Kunstorten schlendern und die Innenstadt an den lauschigen Spätsommer-Abenden so lebendig machen, wie sie sonst selten ist.
Zu den lohnenswerten Zielen gehören diesmal nicht nur die Museen und Galerien, sondern auch Orte, an denen niemand Kunst erwartet. Zum Beispiel gibt es beim Kunstprojekt „hbf – Häuser / Bilder / Fenster“ rund um den Bahnhof so unterschiedliche Dinge, wie Schauspiel, Installationen, einen „Video-Walk“, Fotografie oder Malerei zu sehen – und das im Parkhaus, im Bahnhofstunnel oder in einem Baum auf dem Bremer Platz. Am Alten Fischmarkt haben die Kaufleute ihre Schaufenster mit Entwürfen und Werkstücken aus Münsters Akademie für Gestaltung in Kunstkabinette verwandelt. Und dann war da noch die hochkarätige Sammlung von Werken so bekannter Künstler, wie Ernst Wilhelm Nay, Otto Piene oder Heinz Mack, die für uns normalerweise nicht zugänglich ist. In diesem Jahr öffnet nämlich das Unternehmen WestLotto zum ersten Mal die Türen zu seiner besonderen Sammlung in der Weseler Straße.
Am Donnerstagabend hat Oberbürgermeister Markus Lewe den diesjährigen „Schauraum“ eröffnet. Wie auch im letzten Jahr drückte man einer großen Zahl von Zuschauern rote Luftballons in die Hand – und dem Oberbürgermeister gleich ein Dutzend davon-, die dann auf Kommando „3, 2, 1“ in den Abendhimmel entschweben sollten. Das sah zwar für einen kurzen Moment schön aus, aber schon nach wenigen Sekunden waren fast alle Ballons hinter den Häuserfronten verschwunden. Wer weiß, vielleicht hätten einige der ausstellenden Künstler die Eröffnung noch origineller inszeniert.
Wer nicht nur bei Wein oder Bier die sehenswerte Lichtinstallation auf dem Platz des Westfälischen Friedens betrachten will, sondern wissen möchte, wann und wo es welche Dinge zu erleben gibt, kann alle Infos zum Schauraum übrigens auch in der ALLES MÜNSTER App finden, mehr Bilder gibt es in der Fotostrecke.
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