Ein wahres Fest kündigte sich da für den Samstag Abend im Messe & Congress Zentrum Halle Münsterland an, die Donots feiern ihr 20jähriges Jubiläum. Nachdem der traditionelle Jahresabschluss der Ibbenbürener im letzten Jahr ausfiel, präsentierte sich das Mini-Festival in diesem Jahr um so dicker.
So einen Abend begeht man nicht alleine, mit dem holländischen Singer/Songwriter Tim Ventol, The Subways und vor allem C.J. Ramone hatte man ein beachtenswertes Vorprogramm zusammengestellt. Doch bevor in der restlos ausverkauften Halle die ersten Töne erklungen, gab es bereits vor Einlass den ersten großen Clou. Ein LKW, der auf dem Vorplatz der Halle abgestellt war, entpuppte sich zur Freude der frierenden und wartenden Fans als improvisierte Bühne. Die Donots selbst enterten selbige und spielten einen kurzen Open-Air-Gig. Das ging ja schon mal gut los, damit hatte wohl keiner gerechnet.
Drinnen ging es dann zunächst etwas ruhiger zu, Tim Ventol bespaßte die Menge mit seiner launigen Performance, bevor es bei C.J. Ramone und den Subway wieder gewohnt härtere Töne gab. Es bahnte sich großes an, das Publikum war perfekt aufgewärmt, voll auf Betriebstemperatur.
Um kurz vor 22 Uhr wurde dann letztmalig das Saallicht gedimmt und hinter dem weißen Vorhang, der die Bühne mittlerweile verdeckte, wurde es gleichzeitig heller. Die Schatten der Donots wurden immer deutlicher, während die ersten Töne des Intros erklangen. Vorhang fällt, Arme in die Luft, „Calling“, los ging’s! Das komplette Lampenfieber in pure Energie umgewandelt, sprang der Funke von der Bühne ins Publikum in Millisekunden über. Ein grandioser Auftakt, „Dieser verdammte Laden ist ausverkauft!! Man, sind wir nervös“, gesteht Sänger Ingo auf der Bühne.
Trotz aller Nervosität hat die Band aber die ersten Zuschauerreihen immer Blick. Gleich zweimal wurde das Konzert kurz angehalten, einmal um sich nach dem Zustand eines hingefallenen Zuschauers zu erkundigen und die Leute zur Achtsamkeit zu mahnen: „Passt aufeinander auf, helft den Leuten auf, wenn sie hinfallen!“. Die zweite Unterbrechung war dann etwas kurioser, so hatte man einen Rollstuhlfahrer in der ersten (!) Reihe ausgemacht, „Sowas verdient Respekt, hebt ihn über die Absperrung auf die Bühne! So ein Mumm hat einen Ehrenplatz auf der Bühnenseite verdient“, wies Knollmann das Sicherheitspersonal im Graben an.
Gesagt, getan, weiter geht’s mit ungebrochener Spielfreude. Keine normale Tour-Show, einen ganz besonderen Abend mit vielen Extras bot man den Fans. Da waren z. B. die 6000 Knicklichter, die man in der Showmitte verteilte, die Halle abdunkelte und auf Kommando hochwerfen ließ, was ein grandioses Bild abgab.
Musikalisch hatte man sich auch was überlegt, so betrat C.J. Ramone noch einmal die Bühne um mit den Donots zusammen den Ramones-Klassiker „Pet Sematary“ zu performen, Punk is not Dead! Neuigkeiten gab es aber auch, die Donots bringen eine neue Platte auf den Markt, zum allerersten Mal komplett auf Deutsch. Die Kostprobe folgte mit „Ich mach nicht mehr mit“ auf dem Fuße und macht Lust auf das neue Album (VÖ: 20.02.). Später gab es dann noch einen zweiten Song vom neuen Longplayer, eine Ode an die Lieblings-Ausgehmeile der Band in Münster, „Hansaring 2:10 Uhr“.
Bevor das Konzert nach etlichen Zugaben endete, gab es noch eine Geburtstagsüberraschung nach Donots-Art für eine Zuschauerin. Die Torte wurde vom Frontmann persönlich via Crowdsurfing zugestellt und zwar mitten ins Gesicht, Happy Birthday! Man dürfte es mit Humor genommen haben, ein einfaches Shake-Hands wäre den Umständen auch nicht würdig und viel zu normal gewesen.
So geht Geburtstag, das können sich die Donots in ihr Band-Tagebuch schreiben, die 6500 Gratulanten werden da sicher zustimmen, Feierei vom Feinsten.
Fotos von der großen Geburtstagsparty seht ihr in unserer Fotostrecke.
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