Clinic-Clowns – Projektstart auf der Isolierstation

Für ein paar Minuten vergessen, dass man auf der Isolierstation gefangen ist: Louis und seine Mutter Nicola freuen sich über den Besuch der UKM Clinic-Clowns. Pflegerin Lea Preiss (r.) machte die regelmäßigen Visiten der Clowns erst möglich. (Foto: UKM)
Für ein paar Minuten vergessen, dass man auf der Isolierstation gefangen ist: Louis und seine Mutter Nicola freuen sich über den Besuch der UKM Clinic-Clowns. Pflegerin Lea Preiss (r.) machte die regelmäßigen Visiten der Clowns erst möglich. (Foto: UKM)

Ab sofort sind die UKM Clinic-Clowns auch auf der im UKM Knochenmarktransplantationszentrum (KMT-Zentrum) im Einsatz.

Eine große Herausforderung – denn wie muntert man als Clinic-Clown Kinder auf, die nach einer Knochenmarktransplantation für sechs Wochen im Einzelzimmer auf der Isolierstation feststecken? Eine Isolierstation darf nur durch eine spezielle Schleuse betreten werden. Da zieht man einen sterilen Kittel an sowie spezielle Schuhe, stülpt sich ein Haarnetz über und zieht sich einen Mundschutz an. Man stelle sich also einen Clown vor ohne übergroßes Schuhwerk, ohne Kostüm, ohne wilde Haarmähne, ohne rote Nase und einem großen breiten Grinsen, das keiner sieht, weil es hinter einem Stück undurchsichtigem Stoff versteckt ist.

Normale Clowns würden jetzt höchstwahrscheinlich mit heruntergezogenen Mundwinkeln ihren roten Koffer packen und mit ihren übergroßen Schuhen von dannen schlurfen und Kinder auf den weniger komplizierten Stationen bespaßen. „Aber wir haben einfach die besten Clinic-Clowns der Welt hier bei uns am UKM“, die Augen von Univ.-Prof. Dr. Claudia Rössig, der Direktorin der Kinderonkologie, leuchten bei diesem Kompliment. „Sie können so sensibel mit den oft schwerstkranken Kindern und auch ihren Eltern umgehen. Unsere Clowns sind ein ganz wichtiger Bestandteil der Therapie. Es ist wunderbar, dass jetzt auch die Kinder auf der KMT-Station davon profitieren können.“

Bevor das möglich wurde, mussten die Clowns erst einmal einen Intensivworkshop absolvieren, erzählt Clown Konrad: „Wir mussten neue Wege gehen und erarbeiten, wie wir als Clowns sichtbar sind auch ohne unsere herkömmlichen Mittel. Zum Beispiel durch viel mehr Gestik und durch unsere Körpersprache, denn die Mimik bleibt ja unter dem Mundschutz verborgen.“ Große Unterstützung kam von Doris Rottwinkel aus der Wäscherei. Spontan war sie bereit, zehn ganz besondere Clowns-Kittel zu nähen, die auf der Station bleiben können und den Anforderungen einer Isolierstation gerecht werden. Und auf die Nasen müssen die Clowns auch nicht verzichten, sie haben sich welche aus Kautschuk angeschafft. Die Kinder bekommen rote Plastiknasen, so dass sie ganz leicht desinfiziert werden können. „Außerdem haben wir eine „Stations-Gitarre“, freut sich Michael Westermeier alias Clown Konrad.

Dass die Clinic-Clowns überhaupt auf die Kinderstation des KMT-Zentrums dürfen, haben sie Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Lea Preiss zu verdanken. Sie reichte ihren Herzenswunsch beim UKM Ideenwettbewerb ein. Die Startfinanzierung wurde durch den Erlös des Round-Table 48-Entenrennens ermöglicht. Für die Materialkosten der Sonderausstattung kam der Freundeskreis KMT Münster auf.

 

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