Viele Menschen in Münster werden nicht ausreichend medizinisch versorgt. Denn nur dann, wenn der Versicherungsschutz geklärt ist, wird behandelt. Betroffen sind vor allem Flüchtlinge, aber auch Menschen aus EU-Staaten mit ungeklärtem Krankenversicherungsstatus. Das soll die Clearingstelle Klar für Gesundheit jetzt ändern. Das NRW-Gesundheitsministerium fördert das Modellprojekt zunächst über drei Jahre.
Klarheit über den Versicherungsschutz ist Voraussetzung für die Übernahme der Behandlungskosten. Deshalb gehört zu den wichtigsten Zielen der Clearingstelle, Menschen ohne Schutz zu versichern. Die Stadt Münster, die Gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender (GGUA) und der Caritasverband arbeiten bei dem Projekt zusammen. Die Projektpartner schaffen mit der Clearingstelle keine neue Einrichtung. Sie arbeiten schon seit vielen Jahren mit Flüchtlingen und EU-Bürgern und bauen ihre Beratung aus. Der Caritasverband wird sich auf EU-Bürger konzentrieren, die GGUA wendet sich vor allem an Flüchtlinge sowie Menschen ohne regulären Aufenthaltsstatus und das Gesundheitsamt übernimmt koordinierende Tätigkeiten.
Möglich wird das Modellprojekt, das auf drei Jahre angelegt ist, durch eine Förderung des NRW-Gesundheitsministeriums in Höhe von 458 000 Euro. „Der Zugang zur Gesundheitsversorgung ist nicht nur ein Menschenrecht, sondern auch eine wesentliche Voraussetzung für eine gelingende Integration“, betont Gesundheitsministerin Barbara Steffens. Das Land fördert insgesamt fünf Clearingstellen landesweit – mit rund 2,5 Millionen Euro.
Klar für Gesundheit bietet offene Sprechstunden an. Im Haus der Caritas ab dem 2. November jeden Mittwoch von 15 bis 17 Uhr (Einlass bis 16 Uhr), bei der GGUA ab dem 31. Oktober immer montags und donnerstags von 10 bis 12 Uhr. Auch im Haus der Wohnungslosenhilfe und bei der Malteser Migranten Medizin soll es Sprechstunden geben.