„Es ist unglaublich schön miterleben zu dürfen, wie es ist wenn junge Menschen zum ersten Mal ihre Füße ins Meer halten“, sagt Marcel Schlüter von der Malteser Jugend in der Diözese Münster. Seit über 25 Jahren bietet der Jugendverband der Hilfsorganisation eine Herbstfreizeit auf der niederländischen Insel Ameland an.
Selbst schon oft dabei gewesen packt den 26-Jährigen die Leidenschaft, wenn er davon erzählt. Etwa 150 Kindern und Jugendlichen im Alter von acht bis 17 Jahren wird so ein Urlaub am Meer ermöglicht „und für einige ist es sogar das erste Mal“, unterstreicht Schlüter sichtlich gerührt noch einmal. Doch die Freizeit war aufgrund der hohen Kosten von der Streichung bedroht. Der Vorstand verlangte, dass das Geld anderweitig eingeworben wird. „Um die Freizeit am Leben halten zu können, haben wir uns dann nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten umgesehen, bis uns Kollegen des Bistums Essen auf smoost aufmerksam gemacht haben“, erzählt Marcel Schlüter.
smoost ist eine Charity-App mit der sich gemeinnützige Projekte unterstützen lassen, ohne dass der Nutzer dabei eigenes Geld ausgeben muss. Dafür muss sich der Nutzer lediglich Werbeprospekte des lokalen Einzelhandels auf seinem Smartphone anschauen – so fließen pro Prospekt einige Cent an die zuvor ausgewählte Organisation. „Am Anfang war ich etwas skeptisch, da alles so einfach klang. Ich dachte, dass kann doch gar nicht sein, so leicht an Geld zu kommen – aber wir wurden eines Besseren belehrt“, erinnert sich Malteser-Mitglied Schlüter. Und tatsächlich, die App hält was sie verspricht: Mehr als 3.800 Euro konnten die Malteser auf diesem Weg schon einnehmen und somit ihre Ferienfreizeit retten. Durch die zusätzlich eingeworbenen Gelder hat der Vorstand nun grünes Licht für die Fahrt gegeben.
Doch wie funktioniert das Handy-Programm, mit dem sich gemeinnützige Vereine finanziell unterstützten lassen, ohne eigenes Geld aufzuwenden? „In der App sieht sich der Nutzer digitalisierte Prospekte des lokalen Einzelhandels aus seiner Umgebung an – so wie sie sonst samstags oft im Briefkasten landen“, erklärt der Gründer und Geschäftsführer des Bamberger Unternehmens, Rainer Rother. Der Nutzer entscheidet sich als erstes für ein gemeinnütziges Projekt, dem er helfen möchte. Danach wählt er eines von zahlreichen Werbeprospekten aus und schaut es komplett durch. Im Anschluss fließen aktuell fünf Cent an den zuvor ausgewählten Verein. „Gerade für Projekte wie das der Malteser Jugend, ist smoost ein wertvolles Instrument, um auf einfachem Weg Projekte finanzieren zu können“, erläutert Rainer Rother.
Marcel Schlüter pflichtet dem smoost-Gründer bei: „Das Tolle ist, dass ich mit ganz einfachen Mitteln helfen kann. Ich muss selber nichts einbringen, ich brauche nur ein Smartphone, die App und ein bisschen Zeit. Es lässt sich super nebenbei machen, ich nutze es beispielsweise immer beim Bahn fahren.“ Für das Projekt „Amelandfreizeit“ bei smoost wurde im Internet kräftig die Werbetrommel gerührt, so dass der Unterstützerkreis größer und größer wurde. Durch die zusätzlichen Einnahmen kann der Teilnehmerbeitrag möglichst gering gehalten werden, so dass jeder mitfahren kann, erklärt Malteser-Sprecher Schlüter. Weitere Unterstützung erfährt der Jugendverband durch einen Förderverein sowie Sachspenden von Unternehmen – smoost sei jedoch das größte Standbein. Schon jetzt freut sich Marcel Schlüter auf die NRW-Herbstferien, wenn es zwei Wochen mit den 150 Kindern nach Ameland geht. Die Insel sei etwas Besonderes und biete viele Möglichkeiten für die pädagogische Arbeit. „smoost macht es möglich, dass einige Kinder zum ersten Mal in ihren Leben das Meer sehen werden. Dass diese unvergesslichen Momente nun wieder möglich sind, dafür sind wir smoost und allen anderen Unterstützern sehr sehr dankbar.“
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