Wie fühlt sich Sprachlosigkeit emotional und körperlich an? Cactus Junges Theater ist dieser Frage mit einem 9-köpfigen transkulturellen Ensemble nachgegangen und hat sich in Dialog, Tanz und Lautkraft damit auseinandergesetzt. Entstanden ist eine märchenhaft-dystopische, grotesk-anrührende Collage in einem postindustriellen Setting – ein fiktiver Zwergenstaat.
Ein namenloses Land, in dem die Wörter nicht erlernt werden, sondern nur gekauft oder vererbt werden können. Daraus entstehen Ungleichheiten, Wörter werden gedealt, der Schwarzmarkt floriert und die Wörterpolizei dreht akribisch ihre Runden. Der eigene Name wird einem immerhin verliehen, als weniger gut Betuchter kann man unnütze Wörter anhäufen, aber seinem Partner nicht sagen, was man fühlt. Die Wörter kommen aus der Fabrik. Alltägliches wie Einkauf, Arztbesuch oder Schule werden zum waghalsigen Abenteuer, wenn nicht verbalisiert werden kann, was verbalisiert werden möchte.
Was wäre also, wenn wir die Sprache nicht einfach erlernen würden – sondern kaufen müssten, was uns auf der Zunge liegen soll? Von dieser Idee geht das „reich der wörter“ aus. Das Stück ist die jüngste Produktion von Cactus Junges Theater, dem Spezialistenteam für verbale Kunststücke.
Premiere: 5.Juli 2018 | 20.00 Uhr | Pumpenhaus Weitere Termine: Fr 6. - 9. & 12. Juli, jeweils 20.00 Uhr | Tickets zu 12€ (erm. 7€) hier