Beim diesjährigen CSD in Münster übertraf der Enthusiasmus der Teilnehmer*innen weit die Vorstellungen des CSD Münster e.V. Erwartet wurden von den Organisator*innen etwa 3.000 Menschen, die am Samstag für ein offeneres und toleranteres Miteinander demonstrieren, tatsächlich zogen 10.000 durch Münsters Straßen.
Seit zwei Wochen finden in Münster die Pride-Weeks statt, mit Veranstaltungen, Information, Spaß und Vernetzung. Der CSD Münster e.V. und viele weitere Vereine organisierten ein buntes Programm, bei dem alle willkommen sind. Am vorletzten Tag der Pride-Weeks wurde der CSD gefeiert. Der Demonstrationszug als erster Programmpunkt startete kurz nach 14 Uhr an der Bismarckallee über den Domplatz bis hin zum Hafen und tauchte Münster in ein Meer aus bunten Flaggen, Demonstrationsschildern und lauter Musik. Die eigentlich geplante Kundgebung an der Stubengasse konnte leider nicht abgehalten werden, da der Platz für die große Menschenmasse nicht ausreichte.
Am Hafenplatz endete die Demonstration und ging über in das Ständefest. Jens Brüggemann, Vorstand des CSD Münster e.V., unterstrich bei seiner Eröffnungsrede, dass dieser Tag keine reine Party ist, es soll ein Zeichen für mehr Akzeptanz, Toleranz und Gleichberechtigung für die LGBTQIA+ Community gesetzt werden. Auch die ehrenamtliche Bürgermeisterin Angela Stähler richtete ein paar Worte an die Teilnehmer*innen. Sie betonte, dass Münster schon sehr vielfältig sei, aber daran arbeiten könnte, noch offener zu werden.
Auftritte von House of Blaenk (Drag Queen Performance), Leonie Löwenherz & Lars Tönsfeuerborn (queerer Live Talk), Homophon (Münsters schwuler Männerchor) und Vergissmeinnicht (queer Hip Hop/Rap) gestalteten das Abendprogramm, bis es um 21 mit dem Pre-Event zur LOUD & PROUD der offiziellen Abschlussparty im Jovel weiterging.
Am Abend kam es um 20:13 Uhr zu einem Zwischenfall. Trans-Inter-Münster e.V. teilten auf ihrer Facebookseite mit, dass ein junger trans Mann in der Nähe des Ständefestes brutal zusammengeschlagen wurde und nach mehreren Operationen immer noch in Lebensgefahr schwebe. Zu den genauen Umständen konnte die Polizei Münster bislang keine bestätigten Informationen geben.
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