Zum ersten Mal geht das Direktmandat für den Wahlkreis Münster an die Grünen: Maria Klein-Schmeink holt bei der Bundestagswahl 2021 mit 32,34 % sogar noch mehr Stimmen als ihre Partei bei den Zweitstimmen. Da ihr Konkurrent Stefan Nacke nicht über eine aussichtsreiche Platzierung auf der Landesliste abgesichert war, wird Münster in der nächsten Legislaturperiode erstmals nicht auch durch einen CDU-Abgeordneten vertreten.
***Nachtrag von Montag, 8:50 Uhr: Anders als in der Nacht zu erwarten war, reichte der 18. Listenplatz für Dr. Stefan Nacke, über die NRW-Landesliste der CDU in den Bundestag einzuziehen. Zusammen mit Svenja Schulze, die ihr Mandat über die Landesliste der SPD erhält, wird Münster also wieder von 3 Bundestagsabgeordneten vertreten.***
Wie erwartet, dauerte das Auszählen der Stimmen für die Bundestagswahl 2021 auch in Münster recht lange, denn sehr viele Wähler gaben ihre Stimme per Briefwahl oder vorab im Hauptwahlbüro an der Salzstraße ab. Erst nach Mitternacht war der letzte Briefwahlstimmbezirk ausgezählt. Aber schon in den Stunden vorher zeichnete sich der Erfolg von Maria Klein-Schmeink und ihrer Partei ab. „Das ist eine wunderbare Bestätigung meiner Arbeit seit 2009 für die Münsteranerinnen und Münsteraner in Berlin“, sagte sie den Kollegen von Antenne Münster im Radio-Interview, und fügte hinzu: „Münster jedenfalls wird seinen Anteil für starken Klimaschutz und sozialen Zusammenhalt auch mit mir als Person dann mit einbringen.“ Sie hob dabei die bisherige Arbeit der aktuellen Rathauskoalition unter grüner Führung als Vorbild für die Bundespolitik hervor.
Eine von den Westfälischen Nachrichten vor Kurzem veröffentlichte Umfrage ließ noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen der drei Kandidaten von CDU, SPD und Grünen erwarten. Doch so eng war das Ergebnis nun doch nicht. So verfehlte Dr. Stefan Nacke sein Ziel, wie seine Parteifreundin Sybille Benning bei den letzten beiden Bundestagswahlen das Direktmandat für die CDU zu holen, mit 26,16 % überraschend deutlich. Anders als seine Konkurrentinnen Maria Klein-Schmeink und Svenja Schulze war er nicht über eine aussichtsreiche Platzierung auf der Landesliste abgesichert, er wird daher wohl weiterhin Landtagsabgeordneter in Düsseldorf bleiben. (Edit: das stimmt doch nicht, siehe oben). Noch hinter Nacke landete am Ende die bisherige Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), für die sich in Münster nur 24,09 % entschieden haben, auf dem dritten Platz. Svenja Schulze wird unsere Stadt dennoch im künftigen Bundestag vertreten, da sie in der Landesliste der SPD auf Listenplatz 2 angetreten ist.
Bei den Zweitstimmen musste die CDU mit 22,40 % ihr bisher schlechtestes Ergebnis für den Wahlkreis Münster in einer Bundestagwahl hinnehmen. Gegenüber der letzten Wahl 2017 war es ein Verlust von gut 10 Prozentpunkten, sie hat hier also fast ein Drittel ihrer Wähler verloren, während die Grünen ihre Wählerschaft fast verdoppelten. Die SPD hat in Münster leicht hinzugewonnen und erzielte mit 23,46 % ein besseres Ergebnis als die CDU. Wie schon gewohnt, war die Wahlbeteiligung in Münster mit 83,90 % höher als im Bundesdurchschnitt. Die Linke erreichen in Münster ähnlich wie im Bundesschnitt ein Ergebnis, das knapp an der 5 %-Hürde schrammt. Die AfD spielt in Münster keine große Rolle und kommt gerade mal auf 2,86 %.
Die ausführlichen Ergebnisse der Bundestagswahl für Münster - auch für die einzelnen Stimmbezirke - findet ihr auf der Seite https://wahlen.citeq.de, die die citeq für das Amt für Bürger- und Ratsservice der Stadt Münster erstellt hat.
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