„Das Konzept in Münster ist besonders“ Delegation aus NRW informiert sich über Umgang mit Bahnhofsumfeld und der Drogenszene

Tim Lukas (r.) von der Bergischen Universität Wuppertal tauschte sich mit Stefan Scholz vom Quartiersmanagement Bremer Platz über die Herausforderungen im Bahnhofsumfeld aus. (Foto: Stadt Münster)
Tim Lukas (r.) von der Bergischen Universität Wuppertal tauschte sich mit Stefan Scholz vom Quartiersmanagement Bremer Platz über die Herausforderungen im Bahnhofsumfeld aus. (Foto: Stadt Münster)

Eine Delegation aus Düsseldorf und Wuppertal besuchte am Dienstag den Bremer Platz, um sich über Münsters Umgang mit den Herausforderungen im Bahnhofsumfeld zu informieren. Anlass des Besuchs war das Projekt EQAL, das auf eine bessere Zusammenarbeit zwischen Polizei, Ordnungsamt und der Stadtgesellschaft abzielt. Wie die Stadt Münster in einer Pressemitteilung berichtet, soll ihr Ansatz dabei als Beispiel dienen.

Das Projekt EQAL („Entwicklung eines quartiersbezogenen Austausch- und Lernprogramms“) wurde ins Leben gerufen, um das Verhältnis zwischen Polizei, Ordnungsamt und der Bevölkerung zu verbessern. Schwerpunkt ist der diversitätsgeprägte Stadtteil Oberbilk in Düsseldorf, in dem es um den Abbau von Vorurteilen, die Förderung von Vertrauen und den Aufbau einer nachhaltigen Zusammenarbeit geht. Durch den Besuch in Münster erhofft sich die Delegation Anregungen, um ähnliche Ansätze in Oberbilk umzusetzen.

Bremer Platz als Beispiel für Münsters Konzept

Ein zentraler Punkt des Austauschs war der Bremer Platz. Die neugestaltete Grünfläche ist in drei Bereiche unterteilt, um unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Einer der Bereiche ist der offenen Drogenszene zugeordnet, was laut Stadt Münster eine bessere Kontrolle und einen einfacheren Zugang zu Hilfsangeboten ermöglicht. Tim Lukas, Forschungsgruppenleiter der Bergischen Universität Wuppertal, die EQAL wissenschaftlich begleitet, erläuterte: „Das Konzept, der offenen Drogenszene in Münster einen eigenen Raum zu geben, ist besonders, weil wir in anderen Städten immer wieder die Erfahrung machen müssen, dass Verdrängungsprozesse zur ungesteuerten Verlagerung von sozialen Problemen an andere Orte führen.“

Lösungsansätze durch Kooperation

Die Stadt Münster arbeitet interdisziplinär mit Polizei und anderen Partnern zusammen, um die Situation im Bahnhofsviertel anzugehen. In Workshops wurden Maßnahmen erarbeitet, die sowohl Sicherheitsaspekte als auch soziale Belange berücksichtigen. Laut Stadtverwaltung ist der Dialog mit Betroffenen und der Nachbarschaft ein wichtiger Bestandteil des Konzepts. Die Delegation zeigte sich interessiert an den Erfahrungen Münsters und will diese in ihre Arbeit einfließen lassen.

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