Bosse hat Monster-Bock

Axel Bosse ist auf "Engtanz"-Tour. (Foto: sg)
Axel Bosse ist auf „Engtanz“-Tour. (Foto: sg)

Im Februar brachte Axel „Aki“ Bosse sein sechstes Album auf den Markt, das direkt Platz 1 in den Albumcharts erreichte. Auf seiner Herbsttour bat er gestern Abend auch in Münster zum „Engtanz“.

Pünktlicher können nur die Maurer sein. Es ist exakt 20:00 Uhr, als am Samstagabend in der Halle Münsterland das Licht gedimmt wird und KEØMA das Vorprogramm eröffnen. „Night Drive Pop“ nennt die Berliner Formation ihre Musik. „Bosse hat uns für fünf Konzerte mit auf seine Tour genommen“, erklärt Sänger Chris Klopfer, „das Erste, das wir dachten, war: What the fuck!“ Als Tour-Support zu spielen ist für jede Band eine große Chance. Umso bedauernswerter, dass der musikalische Funke nicht auf das Publikum in der Halle Münsterland überspringen will. An den musikalischen Fertigkeiten der Band oder dem glasklaren und gut gemischten Sound wird es jedenfalls nicht gelegen haben.

Gitarrist Thorsten Sala ist schon lange mit Bosse unterwegs. (Foto: sg)
Gitarrist Thorsten Sala ist schon lange mit Bosse unterwegs. (Foto: sg)

Als dann Aki Bosse eine Stunde später auf der Bühne steht, ist die Botschaft für den Abend schnell klar. „Wir haben so Monster-Bock heute Abend“, wendet sich der 36-Jährige an seine Fans und verspricht: „Wir werden viel tanzen und so hart schwitzen“. Schon nach dem Opener „Außerhalb der Zeit“ ist Bosses Shirt klitschnass. Auf seiner Tour hat der gebürtige Braunschweiger eine 7-köpfige Band dabei, die nicht nur den Besuchern eine große Party bereitet, sondern auf der Bühne selber eine große Sause feiert.

Bosses letzter Besuch in Münster liegt erst knapp sechs Monate zurück. Bei „Eins Live – Eine Nacht in Münster“ spielte er im Jovel Club – zeitgleich, als nebenan in der Halle Münsterland „Biffy Clyro“ loslegten. „Das ist der absolute Wahnsinn für uns, hier heute Abend vor 4000 Leuten zu spielen“, betont Bandleader Bosse.

Schon nach dem ersten Song ist Bosse schweißgebadet. (Foto: sg)
Schon nach dem ersten Song ist Bosse schweißgebadet. (Foto: sg)

„Es läuft gerade echt richtig gut“, sagt er, doch das sei bei den Arbeiten zum aktuellen Longplayer „Engtanz“ auch eine Hürde gewesen. „Ich wollte einen ehrlichen und traurigen Song schreiben und hatte plötzlich eine Schreibblockade“ gesteht er. „Ich bin dann kurzerhand in ein ekelhaft tristes Hamburger Ibis-Hotel gezogen, dann ging das wieder.“ Auf Tour begleiten ihn langjährige Weggefährten, wie der Leadgitarrist Thorsten Sala. Von ihm lässt sich Bosse, der kein Geheimnis daraus macht, eben nicht der geborene Tänzer zu sein, auf der Bühne einige Tanzschritte zeigen. „Wenn wir scheiße tanzen, dann tanzen wir halt scheiße“, animiert er sein Publikum zum Mitmachen. Bei dem Song „Krumme Symphonie“ kommt Verstärkung auf die Bühne: Deichkind-Sänger Herr Spiegelei übernimmt die Rap-Parts, die auf dem Album von Casper eingesungen wurden.

Für die aktuelle Tour habe die Truppe ungewohnt oft geprobt, sagt Aki Bosse – und das hat sich gelohnt. Die Fans erleben einen energiegeladenen Sänger und hochmotivierte Musiker, die gemeinsam den perfekten „Engtanz“ garantieren.

 

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