Blühwiesen: Bereicherung für das Ökosystem Wertvolle Oasen für Insekten und Kleinstlebewesen in der Stadt / Projekt von BLB NRW und Uni Münster

Infotafeln an den Blühwiesen, wie hier am Leonardo-Campus, informieren über das Projekt. (Foto: BLB NRW)
Infotafeln an den Blühwiesen, wie hier am Leonardo-Campus, informieren über das Projekt. (Foto: BLB NRW)

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) und die Universität Münster haben gemeinsam ein Wildblumen- und Blühwiesenprojekt ins Leben gerufen, das die Biodiversität in der Innenstadt fördern soll. Auf insgesamt 6.500 Quadratmetern wurden Wildblumen ausgesät sowie heimische Blühstauden, Bäume und Sträucher gepflanzt. Ziel des Projekts ist es, Lebensräume für Insekten und Kleinstlebewesen zu schaffen.

In der Innenstadt Münsters blühen nun rund um verschiedene Hochschulgebäude Wildblumenarten wie Wiesen-Pippau, Scharfer Hahnenfuß, Teufelsabbiss und Kleiner Odermennig. Diese artenreichen Flächen scheinen besonders Bienen, Schmetterlinge und viele weitere Insekten anzuziehen. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) arbeitete bei der Einsaat in enger Abstimmung mit der Universität Münster. Die größte Blumenwiese mit rund 2.000 Quadratmetern befindet sich am Leonardo-Campus, während kleinere Flächen unter anderem im Schlossgarten, am Bispinghof sowie an der Scharnhorst- und Einsteinstraße angelegt wurden. „Nachhaltigkeit und Klimaneutralität gewinnen für uns zunehmend an Bedeutung“, betont Markus Vieth, technischer Leiter der Niederlassung Münster des BLB NRW. Neben der Klimaneutralität bis 2030 sei auch die Klimaresilienz, also die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels, von zentraler Bedeutung. „Dazu gehören auch Artenvielfalt und Biodiversität.“

Nachhaltige Gestaltung mit einfachen Mitteln

Die Ursachen für das weltweite Insektensterben sind komplex, doch Gegenmaßnahmen können einfach sein. „Wir haben mit einfachen Mitteln viel erreicht“, resümiert Sebastian Siebrecht vom Gebäudemanagement der Universität Münster und zieht eine positive Bilanz: „Die Wildblumen sind nicht nur ästhetisch ansprechender als kurzgeschnittene Rasenflächen, sie tragen auch sinnvoll und effektiv zum Natur- und Artenschutz bei und reduzieren den Pflegeaufwand.“ Die Pflege der Blumenwiesen sei minimal, wie aus einer entsprechenden Medienmitteilung hervorgeht, da die Flächen nur noch einmal im Herbst gemäht werden müssen und dabei auch nur die Hälfte der Fläche.

Die robusten Pflanzenarten, die der BLB NRW für die Einsaat auswählte, benötigen wenig Pflege. „Die Saatmischungen mit über 60 verschiedenen Wildblumen und Gräsern wurden von einem Ingenieurbüro speziell für die jeweiligen Standorte zusammengestellt. Damit wollten wir nicht nur wertvolle Lebensräume für Insekten schaffen, sondern auch den Wasserverbrauch reduzieren“, erklärt Petra Jakob vom Projektteam des BLB NRW. Neben den Blumen wurden auch insektenfreundliche Blühstauden, Sträucher und Bäume gepflanzt. Die naturnahe Flächengestaltung war für alle Beteiligten eine neue Herausforderung, die mit großem Engagement angegangen wurde. Die Freude über den Erfolg des Projekts ist entsprechend groß.

Umdenken in der Stadtgestaltung erforderlich

Die insektenfreundlichen Blühflächen verändern das Stadtbild spürbar. „Viele Menschen sind an gepflegte Blumenbeete und kurzgeschnittene Rasenflächen gewöhnt. Wenn im Herbst verblühte Wildblumen stehenbleiben, könnte das nicht jedem gefallen“, bemerkt Markus Vieth. Um die Akzeptanz zu erhöhen, hat der BLB NRW Infotafeln an den großen Blühwiesen aufgestellt. Diese sollen nicht nur informieren, sondern auch zum Nachahmen motivieren. Die naturnahe Gestaltung der Grünflächen in städtischen Gebieten erfordert ein Umdenken, und „vielleicht können wir mit unseren Blühwiesen dazu einen Beitrag leisten.“

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