Seit dem Abend ist es in und um Münster mitunter spiegelglatt. Die Polizei meldete bis zum Freitagmorgen (7:30 Uhr) im Stadtgebiet und auf den Autobahnen im 38 Unfällen. Es wird geraten, auf unnötige Fahrten mit dem Auto oder dem Fahrrad zu verzichten, auch zu Fuß ist es draußen stellenweisen eine regelrechte Schlitterpartie.
Bereits am Abend ließ die Feuerwehr Münster über die WarnApps „NINA“ und „KatWarn“ eine Warnung auslösen. Schnell meldete die Leitstelle zahlreiche glättebedingte Unfällen, vornehmlich von Fahrradfahrern und Fußgängern. Um schnell reagieren zu können, wurden weitere Rettungswagen kurzfristig in Dienst genommen. Hierzu wurden Kräfte der Münsteraner Hilfsorganisationen eingesetzt. Wie die Polizei am Morgen erklärte, sei es im Bereich der Autobahn zu acht Verkehrsunfällen gekommen. Verletzt wurde hier niemand. Im Stadtgebiet führte das Glatteis bislang zu 30 Unfällen, bei 26 von ihnen blieb es bei Blechschäden.
Am Abend stürzte eine 20-Jährige am Bült vor einen querenden Bus. Dieser rollte über die Beine der Frau und verletzte sie schwer. Rettungskräfte brachten die junge Frau in ein Krankenhaus. Am Hessenweg rutschte ein Fahrzeugführer am frühen Morgen gegen eine Laterne und wurde leicht verletzt. Ein weiterer Autofahrer kam auf glatter Fahrbahn von der Straße ab und fuhr in den Graben und wurde schwer verletzt. Ein zur Hilfe kommendes Fahrzeug der Feuerwehr rutschte ebenfalls in den Graben und beschädigt dabei zwei weitere Fahrzeuge. Die Notaufnahmen der Münsteraner Krankenhäuser waren entsprechend gefüllt.
In der Zeit von 19.30-21.00 Uhr wurde beispielsweise etwa 20 Patienten mit Stürzen in die Zentrale Notaufnahme des Clemenshospitals gebracht. „Hierunter waren an Verletzungen von Prellungen bis hin zu Brüchen des Unterarms alles dabei“, heißt es hierzu auf Anfrage unserer Redaktion. Aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens in der Notaufnahme wurden zusätzliche Mitarbeitende aus der Pflege aus dem Frei für diese Situation in die Zentrale Notaufnahme geholt. Gegen 0:00 Uhr habe sich die Situation wieder entspannt. In der Raphaelsklinik wurden bis heute Morgen in der Zentralen interdisziplinären Notaufnahme 30 Personen versorgt, davon 2/3 unfallchirurgisch. Vor allem Prellungen, Frakturen und Schenkelhalsfrakturen wurden behandelt. Die UKM-Chirurgie vermeldet 84 Notfälle bis zum Morgen.
Die Polizei rät, die Fahrweise den Witterungs- und Straßenverhältnissen anzupassen und auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad besonders vorsichtig zu sein. Es besteht eine amtliche Warnung vor Glätte, die bis mindestens 10:00 Uhr aufrechterhalten wird. Wer nicht unbedingt raus muss, sollte zuhause bleiben. Der Winterdienst der awm ist seit dem frühen Abend mit großem Personaleinsatz auf den Straßen.