Blaue Stunde: Dämmerung in der City

Unterwegs zur "Blauen Stunde" in Münsters City, hier am "Bunten Vogel". (Foto: wf / Weber)
Unterwegs zur „Blauen Stunde“ in Münsters City, hier am „Bunten Vogel“. (Foto: wf / Weber)

Wenn es in Münster dämmert, läuft unser Fotograf Thomas M. Weber erst so richtig warm. In unserer Fotoreportage „Über den Dächern“ haben wir euch gezeigt, wie besonders schön unsere City ist, wenn es nicht mehr hell ist. Wir quatschten mit Thomas über seine Fotoleidenschaft.

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Thomas, immer wieder sehen wir Bilder von dir, die du in der „Blauen Stunde“ machst. Was hat es damit auf sich?

Also die sogenannte „Blaue Stunde“ ist die Zeit zwischen Sonnenuntergang und der schwarzen Nacht. Sie dauert gute 45 Minuten und ist für uns Fotografen sehr spannend.

Ja? Was ist denn da so besonders dran?

Vielleicht liegt es daran, dass der Tag noch nicht ganz beendet und die Nacht hoch nicht begonnen hat. Besonders ist der noch tiefblaue Himmel und die schon beleuchteten Gebäude. Klassische Nachtfotografie reizt mich nicht wirklich, weil man dann oft einen „abgesoffenen“ schwarzen Himmel ohne jegliche Strukturen hat. Das Highlight ist ein bewölkter Himmel zur Blauen Stunde.

Muss man solche Aufnahmen besonders im Vorfeld planen? Wie entstehen sie genau?

Ich mache mir tatsächlich schon lange vor den Aufnahmen Gedanken über Standort und Himmelsrichtung der Motive. Zuerst kommen Motive, die man in Richtung Westen fotografieren kann, dann die in östlicher Richtung. So kann man die „Blaue Stunde“ voll ausnutzen und erzielt maximale Ergebnisse. Technisch gesehen handelt es sich um sogenannte Langzeitbelichtungen mit relativ geschlossener Blende und niedriger ISO Zahl, um eine Sternchenwirkung von Laternen und anderen einzelnen Lichtquellen zu erzeugen. 

Kam bei deiner aktuellen Fotoreihe noch eine andere Technik zum Einsatz? 

In der Tat. Bei den Bildern von der Stubengasse kam noch die „HDR Technik“ zum Einsatz. Dort werden von einem Bildausschnitt in meinem Fall fünf verschiedene Aufnahmen in unterschiedlicher Belichtung angefertigt. Dann schwenke ich die Kamera auf den nächsten Bildausschnitt und mache wieder fünf Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtungszeit.

Okay, verstehe. Und dann geht es mit der Nachbearbeitung weiter?

Genau. Zuhause werden dann zuerst die HDR Aufnahmen zu einem einzigen Bild zusammen gerechnet. Wenn dieser Arbeitsschritt erledigt ist, nehme ich die einzelnen HDR Aufnahmen und füge sie dann am Rechner zu einem Panorama zusammen. Das Ergebnis ist eine perfekt belichtete Aufnahme, die man nur noch in Nuancen korrigieren muss.

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