Mitglieder der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Münster haben heute Morgen, am 2. Advent, insgesamt 1.700 Nikolaus-Tüten an Berufskraftfahrer an den Autobahnraststätten im Bistum Münster verteilt und damit unter anderem auf die prekären Arbeitsbedingungen der LKW-Fahrer, meist aus Osteuropa, aufmerksam gemacht. Beim Verteilen auf dem Rastplatz Münsterland-Ost beteiligte sich auch Münsters Bischof Dr. Felix Genn. Wir geben hier die ungekürzte Pressemitteilung des Bistums Münster wieder:
Hashan telefoniert gerade per Video mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Litauen, als jemand von außen an sein Fahrerhaus klopft. Die Überraschung steht dem Berufskraftfahrer, der den gesetzlichen Ruhetag auf dem Rastplatz Münsterland-Ost verbringt, ins Gesicht geschrieben. Münsters Bischof Dr. Felix Genn sowie Mitglieder der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) überreichen dem Osteuropäer eine Nikolaus-Tüte – vollgepackt mit Schokolade, Plätzchen und Mandarinen, Duschgel, Rasierzeug und Papiertaschentüchern. Eine Karte mit „Danke“, formuliert in 13 Sprachen, zieht der LKW-Fahrer aus der Tüte. Die Freude in seinen Augen zeigt: Die Botschaft ist – trotz sprachlicher Barrieren – angekommen.
„Wir wollen uns mit den kleinen Geschenken bei den LKW-Fahrern für ihre Arbeit bedanken“, beschreibt Sigrid Audick, stellvertretende Diözesanvorsitzende, die Idee hinter der Aktion „Nikolaus im Fahrerhaus“. Rund 1700 Tüten haben die Mitglieder der 26 KAB-Ortsgruppen mit gespendeten Leckereien und praktischen Alltagsgegenständen gepackt und verteilen sie am zweiten Adventssonntag (10. Dezember) auf rund 30 Rastplätzen im Bistum.
KAB fordert: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit auf der gleichen Autobahn“
Schirmherr Bischof Genn, der schon beim Befüllen der Tüten mitgeholfen hatte, packt auch beim Verteilen auf dem Rastplatz an der A1 mit an. Er unterstützt damit nicht nur den Dank an die Fahrerinnen und Fahrer, sondern auch die Forderung der KAB nach besseren Arbeitsbedingungen vor allem von osteuropäischen LKW-Fahrern. „Wir bekommen hier konkrete Einblicke in die Arbeitsbedingungen der Fahrer“, erklärt Genn und zeigt sich bewegt von den kurzen Gesprächen mit den Männern aus Usbekistan, Kroatien und der Ukraine, die teils wochenlang von ihren Familien getrennt sind und auf kleinstem Raum leben müssen.
„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit auf der gleichen Autobahn“ lautet die Forderung des Verbandes, der sich politisch für eine Verbesserung der Situation einsetzt. „Wer auf deutschen Autobahnen für deutsche Unternehmen fährt, muss auch die hier üblichen Arbeits- und Entlohnungsbedingungen erhalten“, betont Richard Kretschmann vom KAB-Stadtverband Münster, bevor er sich mit seinen Verbandskolleginnen und -kollegen auf den Weg zum nächsten Fahrerhaus macht, um einem weiteren Berufskraftfahrer „Danke“ zu sagen.
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