Seit einem Jahr ist das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ jeden Montag auf der Straße, um gegen Verschwörungsideologien, Antisemitismus und die extreme Rechte zu protestieren. Auch am kommenden Montag soll die Mahnwache stattfinden. Die Organisatoren ziehen Bilanz: Die Montagsspaziergänge haben sich deutlich radikalisiert.
„Schon lange geht es nicht mehr um die Corona-Maßnahmen, die ohnehin nur ein willkommener thematischer Aufhänger waren“, betont Bündnissprecher Carsten Peters in einer Medienmitteilung, „sondern ganz offen um Demokratiefeindlichkeit, Antisemitismus und rechte Ideologie.“ Auch Reichsbürger, die in der Szene bestens vernetzt und immens gefährlich sind, seien Woche für Woche präsent. „Die Gefahr, die von diesen Personenkreisen ausgeht, darf nicht verkannt werden, nur weil die Montagsspaziergänge teilweise bizarr anmuten“, ergänzt Liza Schulze-Boysen vom Bündnis. Extrem rechte Parteien wie die AfD hätten hier angedockt und Verbündete gefunden.
„Eine Demokratie muss sich frühzeitig und geschlossen gegen solche Bedrohungen stark machen und stellen“, so Peters weiter. „Diese Gruppen bewaffnen sich teilweise bereits.“ Gerade jetzt sei anhaltender Protest wichtig, der für eine solidarische und demokratische Gesellschaft eintritt und diesen Leuten nicht unwidersprochen die Straße überlässt. Dies sei ebenfalls „eine Erfahrung des zurückliegenden Jahres“. Auch wenn die Verschwörungsanhänger nach eigenen Angaben keine Versammlung angemeldet haben, findet am 19. Dezember um 17:30 Uhr auf dem Michaelisplatz die nächste Mahnwache des Bündnisses statt – zum letzten Mal für dieses Jahr.
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