Die Bergstraße ist ein Teil des Straßenzugs, der von der Münzstraße über den Bült bis zum Mauritztor viel Verkehr nördlich der Innenstadt entlangführt. Im nächsten Jahr wird sie zwischen Buddenturm und Tibus-Stift für viele Monate gesperrt, damit verschiedenen Leitungen erneuert werden können. Schließlich gab es allein hier seit 1990 sechs Wasserrohrbrüche
Im ersten Quartal 2023 soll es losgehen: Die Stadtnetze Münster und das Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster erneuern im kommenden Jahr die Ver- und Entsorgungsleitungen in der Bergstraße. Die Kanäle in der Bergstraße, Baujahr 1906, sind über 100 Jahre alt, die Wasserleitung stammt aus den 50er Jahren, sie sind altersbedingt in keinem guten Zustand: Sechs Wasserrohrbrüche mussten die Stadtnetze seit 1990 reparieren, die Schmutzwasserkanäle weisen Risse auf, ein Teil ist eingebrochen. „In der Bergstraße besteht dringender Handlungsbedarf, um Schäden an den Leitungen und den anliegenden Gebäuden abzuwenden.“, betonen Andreas Beermann-Wensing von den Stadtnetzen Münster und Gerhard Rüller, Leiter des Amtes für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster. „Von den neuen Leitungen und Kanälen sollen auch die nachfolgenden Anwohnergenerationen noch lange profitieren.“
Innerhalb von zehn Monaten Bauzeit wollen die Stadtnetze und die Stadt Münster sämtliche Leitungen in der Bergstraße auf den technisch neusten Stand bringen. Arbeiten an der unterirdischen Infrastruktur sollen nach dieser Frischzellenkur auf längere Sicht nicht mehr notwendig sein. Die Partner verlegen insgesamt 760 Meter Stromkabel, erneuern 310 Meter Schmutz- und Regenwasseranschlussleitungen, 250 Meter Wasserrohre und 250 Meter Erdgasleitungen sowie 89 Meter Schmutzwasserkanal und Telekommunikationskabel. Leerrohre bereiten einen späteren Glasfaserausbau vor. Zahlreiche Gebäude erhalten zudem neue Hausanschlüsse, eine neue Mittelspannungsverbindung soll das innerstädtische Stromnetz leistungsfähiger gestalten und zusätzlich absichern. „Die gemeinsame Ausführung der Baumaßnahme bringt Zeit- und Kostenvorteile und erspart mehrfache Tiefbauarbeiten in der Bergstraße. Es macht die Planung aber auch sehr komplex, weil viele unterschiedliche Bedarfe zusammengebracht werden müssen“, betont Andreas Beermann-Wensing, Leiter der Planung bei den Stadtnetze Münster.
Vorfahrt für die Versorgungssicherheit
Für die zehnmonatige Bauzeit wird die Bergstraße zwischen Tibus- und Schlaunstraße voll gesperrt. Die Innenstadt und die Parkhäuser sollen während der Bauzeit erreichbar bleiben. Da die Kanal- und Leitungsarbeiten in der engen Bergstraße viel Platz benötigen, werden aber sowohl Autos, Buslinien als auch Radfahrer umgeleitet. Pendlerinnen und Pendler werden schon an der Steinfurter Straße und am Mauritztor auf die Sperrung und Umleitungen hingewiesen.
Weil der Breul als Umleitungsstrecke für die Buslinien sowie Radfahrende benötigt wird, wird die Straße in der Bauzeit zur Einbahnstraße in Richtung Kanalstraße. Das Kreuzviertel bleibt von der Kreuzung am Buddenturm in der Bauzeit durchgängig erreichbar, auch während der Sommerferien 2023, wenn die Leitungsarbeiten für sechs Wochen in den Kreuzungsbereich rücken.
Alternativen zur Vollsperrung haben die Partner laut Pressemitteilung der Stadt intensiv geprüft: Eine Einbahnstraßenregelung sei unter anderem aufgrund der Lage der Baugruben, der notwendigen Baustellenlogistik und der Verkehrssicherung nicht möglich. Unter Vollsperrung soll es möglich werden, die Arbeiten rechtzeitig zu den Weihnachtsmärkten 2023 fertigzustellen.
In den nächsten Wochen laden die Stadtnetze Münster und das Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster sowohl die Anwohnerinnen und Anwohner als auch die Gewerbetreibenden im Umfeld der Bergstraße zu Informationsveranstaltungen ein. „Es ist uns wichtig, dass die Anliegerinnen und Anlieger wissen, was in ihrer Straße passiert und warum“, betonen Beermann und Rüller.
Informationen zur Baumaßnahme stellen die Stadt und die Stadtnetze online bereit unter www.stadt-muenster.de/bergstrasse.
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