Am Samstag haben sich über 70 Anwohner:innen aus Berg Fidel versammelt, um gegen die aktuellen Teuerungen zu protestieren. Mehrere Nachbar:innen sprachen in kurzen Redebeiträgen über ihre Probleme die steigenden Kosten zu zahlen. Ob Lebensmittel, Sprit, Miete oder Gas: Schon am Monatsanfang ist es mittlerweile für viele schwierig die Rechnungen zu stemmen. Viele machen sich Sorgen, wie sie im Winter die Heizkosten zahlen sollen, oder ob sie überhaupt ihre Wohnungen halten können. „Wir wollen gut leben“, sagte eine Nachbarin am Mikrofon, „es bleibt aber kein Geld übrig für etwas anderes als das Nötigste“.
Besonders drastisch ist die Situation für Rentner:innen, Student:innen und Sozialhilfeempfänger:innen. Bei ihnen kam bisher kaum staatliche Unterstützung an, während der Staat riesige Summen in Waffen und Rüstung investiert. Die versprochene Hilfe der Regierung ist aber ohnehin nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Wut über die aktuelle Politik und den Umgang mit der Krise ist groß. Wir sind uns alle einig, dass dieses System, in dem die Konzerne auf unserem Rücken Profite erwirtschaften, für uns nicht funktioniert. Die Forderung unserer Initiative lautet: „Die Reichen sollen für diese Krise zahlen.“
Ein roter Faden, der sich durch alle Redebeiträge zog, war die Betonung auf Solidarität und organisierten Protest. Allein, dass an diesem Tag trotz Regen so viele Menschen zur Kundgebung kamen, war das Ergebnis von nachbarschaftlicher Organisierung: Auf der Versammlung von Berg Fidel Solidarisch im vergangenen Monat haben 60 Nachbar:innen zusammen diesen Protesttag geplant. Eine Frau, die als Krankenschwester am UKM arbeitet und in der Kampagne Notruf NRW aktiv ist, machte in ihrem Redebeitrag Mut: „Im UKM haben wir auch klein angefangen mit der Organisierung, aber wir haben letztendlich 77 Tage gestreikt und unsere Forderungen nach Entlastung durchgesetzt. Wir haben gemerkt: Nur gemeinsam sind wir stark!“
Auch als Berg Fidel Solidarisch ist unsere Antwort auf die Krise: „Wir müssen uns organisieren – so wie sich bereits Menschen in vielen Städten in Deutschland von unten gegen die Krise organisieren. Wir sehen uns als Teil einer sozialen Bewegung, die Solidarität und Widerstand vor Ort stärken möchte. Unsere Kundgebung heute war ein erster Schritt“. Ein Redner des interkulturellen Vereins ODAK e.V. betonte ebenfalls, dass sich momentan in vielen Ländern der Welt die Menschen von unten zusammenschließen und gegen die explodierenden Kreise protestieren.
Am Sonntag, den 13. November 2022 wird es die nächste Nachbarschafts-Versammlung in Berg Fidel geben, um Solidarität und Widerstand als Antwort auf die Krise zu planen.
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