Nach dem gewaltsamen Tod von Malte C. wurde am Freitagmittag der mutmaßliche Täter am Hauptbahnhof in Münster verhaftet. Dieser soll den 25-Jährigen am Rande des Christoper-Street-Days zu Boden geschlagen haben. Tage später erlag Malte C. seinen schweren Verletzungen im Universitätsklinikum. Am Wochenende hat sich der ebenfalls gesuchte Begleiter des Schlägers gestellt.
Nach dem Mann war nach der gezielten Attacke gegen Malte C. gesucht worden, da er gemeinsam mit dem Täter geflüchtet sein soll. „Der Begleiter hat sich am Sonntag bei der Polizei gemeldet und ist heute zeugenschaftlich vernommen worden“, erklärte Oberstaatsanwalt Dirk Ollech am Montag auf Anfrage unserer Redaktion. „Weder aus dieser Vernehmung noch aus den weiteren Ermittlungen haben sich bisher belastbare Anhaltspunkte dafür ergeben, dass er an den Beleidigungen oder der körperlichen Attacke beteiligt war.“ Gegen den Mann werde daher derzeit nicht ermittelt.
Die Obduktion des Opfers hatte ergeben, dass es sich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen hatte, vermutlich beim Aufprall auf den Boden. Ob diese Verletzung schlussendlich todesursächlich war, ist laut Staatsanwaltschaft noch nicht abschließend geklärt. Die Staatsanwaltschaft hatte beim Amtsgericht Münster gegen den Verdächtigen Haftbefehl wegen Körperverletzung mit Todesfolge beantragt. Die Vorführung erfolgte am Samstagmittag, ein Richter ordnete die Untersuchungshaft an. Bislang hat der 20-Jährige sich nicht zu den Tatvorwürfen geäußert.
Unterdessen wird seit dem Wochenende unter anderem auf Social Media mit Fotos, dem ausländisch klingenden muslimischen Namen und der Nationalität des Täters gegen Asylsuchende und Menschen mit Migrationshintergrund gehetzt – angefacht von einzelnen Boulevard-Medien. „Der Täter hat nicht wegen seiner Nationalität oder Religionszugehörigkeit queere Menschen angegriffen, sondern weil er tief sitzenden Hass in sich trägt“, heißt es dazu in einer gemeinsamen Mitteilung von Trans*-Inter*-MÜNSTER e. V., dem KCM Schwulenzentrum Münster e. V. und der Queergemeinde Münster. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Maltes Andenken dazu missbraucht wird, um gegen die nächste Gruppe in unserer Gesellschaft zu hetzen. Wir bitten alle daher, sich nicht an Diskussionen in den sozialen Medien hierzu zu beteiligen.“
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