Beats, DJs, Sonnenschein – und das alles gleichzeitig in Münster? Aber sowas von! Das legendäre Docklands Festival hatte nach langer Pandemie-Pause auf das Hawerkamp-Gelände in Münster eingeladen und diesem sehnlichst erwarteten Ruf waren über 15.000 Feierfreudige aus der gesamten Region mit gut gelaunten Gesichtern gefolgt.
Allerdings musste man schon recht früh vor Ort sein, um Techno-Legende Sven Väth zu erleben, der die Massen bereits ab 15:45 Uhr beschallte. Mit zwei Plattenkisten im Gepäck – ja, Sven Väth legt tastächlich noch rein mit Vinyl auf – ging es pünktlich mit treibenden Beats los. Sichtlich entspannt und mit einem Lächeln im Gesicht, hatte er das Publikum von Anfang an auf seiner Seite.
Jedes Mal, wenn Väth die Regler runter zog, erklang ein Chor von „SVEN, SVEEEN“-Rufen aus dem Publikum, was er sichtlich genoss. Leicht breakig, manchmal deeper, aber immer technoid und treibend wurde Sven Väth seinem Ruf als Urvater des Techno mehr als gerecht.
Wer genau hingehört hat, dem sind in seinem zweistündigen Set vor allem zum Ende hin einige Klassiker aus der Diskografie von Sven Väth aufgefallen. Genau das wurde vom Publikum extremst bejubelt. Nicht umsonst wurde er erst vor kurzem mit einer Sonderausstellung zu seinem Lebenswerk in Deutschlands erstem Techno-Museum geehrt. Im Momem, dem „Museum of Modern Electronic Music“ in Frankfurt, sind zurzeit unter anderem über 25.000 Schallplatten aus dem Privatbesitz von Sven Väth ausgestellt.
Natürlich gab es nicht nur die Mainstage, in die erstmals auch das Publikum auf einer gesonderten Bühne integriert wurde. Das komplette(!) Hawerkampgelände lockte Fans der elektronischen Musik in verschiedene Clubs. Phil Fuldner im Heaven, Layton Giordani und Slam in der Sputnikhalle waren nur drei der vielen weiteren Highlights, die man für sein Festivalticket geboten bekam.
Schön auch zu sehen, wie viele weibliche DJs in diesem Jahr hinter den Mischpulten standen. Ann Clue und Nicole Moudaber zeigten auf der Mainstage ihre Frauenpower, Juliet Sikora auf der Tree Stage, Alexia K. und Elli Acula auf der Digitalkanal Stage und weiter – es war großartig!
Jeder, der vor Ort war, wird bestätigen können, dass dieses Docklands Festival definitiv ein absolutes Highlight für die elektronische Musikszene dargestellt hat und das nicht nur durch das hochkarätige Line Up, sondern vor allem durch das bunte und enthusiastische Publikum.
Der Applaus gilt euch! Die Vorfreude auf die Fortsetzung im nächsten Jahr ist hiermit offiziell eröffnet.