Das richtige Tattoo-Motiv am richtigen Platz

Besuch von ALLES MÜNSTER bei Nico Peters im Basement Tattooshop. (Foto: tm)
Besuch von ALLES MÜNSTER bei Nico Peters im Basement Tattooshop. (Foto: tm)

Ein Besuch im Basement Tattooshop Münster geht spätestens beim zweiten Mal unter die Haut. Wie der Name schon sagt: hier handelt es sich natürlich nicht um einen Supermarkt, sondern um eine Tätowierstube, die man mit Farbe unter der Haut, statt mit einer vollen Einkaufstüte verlässt. ALLES MÜNSTER wollte mehr zu dem Thema Tattoo wissen. Wo informiert man sich also besser, als direkt beim Profi?

Der Tattooshop an der Weseler Straße ist von außen relativ unscheinbar und wird vielen womöglich gar nicht auffallen. Inhaber und Tattoo-Künstler Nico Peters legt nicht besonders viel Wert auf Werbung, um seinen Laden anzupreisen oder sich sonstige Aufmerksamkeit zu verschaffen. Gerade deswegen haben wir ihn für diesen Artikel ausgewählt. Der 25-jährige Inhaber ist zwar sichtlich überrascht, stimmt aber sofort zu, um uns Rede und Antwort zu stehen. Auch dürfen wir ihn bei seiner Arbeit an einem seiner Stammkunden filmen.

Nico Peters zeichnet bereits seit Kindheitstagen gerne und merkte nach seinem Wirtschafts-Fachabitur schnell, dass er nicht in einem Büro landen wird. Mit 18 Jahren wurde seine Begeisterung für die Tattookunst geweckt, als er sich das erste eigene Tattoo stechen ließ. Der kreative Selbstständige begann schließlich, selber zu tätowieren. Anfangs noch auf Übungshaut und an sich selber, bis er dann so weit war, den ersten Freiwilligen aus dem Freundeskreis ein Bild für die Ewigkeit zu verpassen. Zwei Jahre später wurde dann, mit der Eröffnung des Basement Tattooshops, ein Traum wahr.

Schon beim Betreten des Ladens fühlt man sich schnell wohl, scheinbar viel Wert hat Inhaber Peters auf eine hochwertige und gemütliche Ausstattung gelegt. Aus einem Nebenraum, aus dem das Summen einer Tattoo-Maschine zu hören ist, kommt der Tätowierer nach vorne, zieht seine Handschuhe aus und begrüßt uns.

Ein Tattoo entsteht. (Foto: tm)
Ein Tattoo entsteht. (Foto: tm)

Das richtige Motiv am richtigen Platz

Beim ersten Besuch erfährt Nico Peters vom Kunden, welches Motiv es sein soll. Viele bringen direkt eigene Vorlagen mit, die der Tätowierer unter deren Haut bringen soll. Doch nicht jeder Wunsch ist auch wirklich umsetzbar. „Das kann verschiedene Gründe haben“, erklärt Peters, „manchmal sind die Linien einfach zu dünn oder die Farben zu hell, um diese zu tätowieren.“ Oder es ist etwas aus einer Sparte der Tattoo-Kunst, wie beispielsweise sehr realistische Tätowierungen, die ihm nicht so liegen. Dann empfiehlt er dem Kunden gerne einen anderen Tätowierer, der sich auf diesen Bereich spezialisiert hat. „Nichts ist schlimmer, als das Abbild eines Fotos von einer geliebten Person unter der Haut tragen zu wollen, wenn nach dem Stechen keinerlei Ähnlichkeit zu erkennen ist,“ weiß der Tatoo-Künstler.

Besonders gerne sticht er sogenannte Oldschool-Motive. Dabei seien schöne Linien und deutliche Schattierungen besonders wichtig, die er dann, sauber und perfekt, unter die Haut bringt. Am liebsten Unikate, denn diese werden dann zu etwas ganz Individuellem und Persönlichem für den Kunden. Wichtig ist natürlich auch die Stelle, an der das Motiv gestochen werden soll. Derzeit sind Tattoos am Hals oder auf den Händen schwer angesagt. Doch das sind Stellen, die in Nicos Tattooshop nicht so ohne weiteres gestochen werden.

„Es gibt Dinge, die sich meiner Meinung nach etwas in die falsche Richtung entwickelt haben“, erklärt Nico Peters. „Viele möchten ihr erstes Tattoo an Körperstellen, die selbst mit einem Hemd nicht zu verdecken sind, das wäre vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen. Die Szenen, Motive und Körperstellen werden immer extremer.“ Das liegt wohl daran, dass ein Tattoo auf dem Oberarm kaum noch etwas außergewöhnliches ist, vermutet er.

Solange man fest im Leben steht und genau weiß, auf was man sich da einlässt, sehe ich das Ganze nicht so problematisch. Wobei Tätowierungen im Gesicht auch heute noch nicht überall für Begeisterung sorgen, was man den Leuten aber wohl auch gar nicht übel nehmen kann. Die Entwicklung in den letzten Jahren war so rasant, dass auch solche Dinge wohl in ein paar Jahren auf mehr Akzeptanz stoßen werden. Daher tätowiere ich im Normalfall erst Hände und Hals, wenn bereits 60 – 70% des Körpers tätowiert sind. Und selbst dann rate ich den Kunden von Tattoos an diesen Stellen noch ab.

 

(Nico Peters, Basement Tattooshop)

 

Man merkt, dass der Tätowierer seinen Job ernst nimmt und verantwortungsvoll mit diesem umgeht. Mit Namen, die sich jemand für als Liebesbeweis für den Partner unter die Haut stechen lassen möchte, hält er es daher ähnlich. Denn es ist tatsächlich so, dass die Motive lebenslang unter der Haut bleiben. So abgedroschen es auch klingen mag: dessen sind sich manche Kunden scheinbar nicht wirklich bewusst.

Viel Wert wurde auf eine hochwertige und gemütliche Ausstattung gelegt. (Foto: tm)
Viel Wert wurde auf eine hochwertige und gemütliche Ausstattung gelegt. (Foto: tm)

Kosten und Wartezeiten

Wenn ein umsetzbares Motiv gefunden wurde, werden Termin und Preis festgelegt. Auch hier unterscheidet sich Basement von anderen Studios. Wartezeiten für einen Termin hält Nico Peters gerne kurz. Nun könnte mancher denken, dass das ein schlechtes Zeichen ist und das Geschäft dann ja nicht so besonders gut laufen kann. Doch das hat einen simplen Grund. Der junge Inhaber fährt nämlich leidenschaftlich gerne Motorrad und möchte seine Ausfahrten nicht ein halbes Jahr im Voraus planen müssen. Wartezeiten von mehr als drei Monaten versucht er daher zu vermeiden, kleinere Tätowierungen werden auch gerne mal dazwischen geschoben.

Tattoos sind in der Regel immer ziemlich teuer. Deshalb fragen wir nach, wie sich so ein Preis überhaupt zusammen setzt. „Jedes Tattoo erfordert die selbe Zeit an Vor- und Nacharbeit, egal wie groß es ist“, klärt uns der Selbstständige auf. „Es fallen auch immer Kosten für die verschiedenen Nadeln sowie die für die hochwertige Farbe an. Außerdem müssen Ladenmiete, GEMA, Krankenkasse und vieles mehr durch die Tattoos bezahlt werden.“

Gewinnspiel

Am Ende unseres Besuchs drückt uns Nico Peters sieben Tattoo-Gutscheine im Wert von jeweils 50.-€ in die Hand, die wir nun verlosen möchten. Wer einen davon gewinnen möchte, schaut auf unserer Facebook-Seite vorbei. Die Gutscheine sind übertragbar und können daher auch als Geschenk genutzt werden. Das Gewinnspiel läuft ab sofort und endet am 28. Dezember 2016 um 18:00 Uhr. Es gelten unsere Teilnahmebedingungen, viel Glück.

 

2 Kommentare

  1. Danke für diesen Beitrag zum Thema Tattoo. Es ist richtig gut, dass der Tattoowierer den Kunden so gut berät und auch mal darauf hinweist, wenn ein Motiv nicht auf das gewünschte Körperteil passt. Ich suche auch nach so einem Tattoostudio, das mich gut beraten kann.

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