
Wer annimmt, der Prinzenball sei der letzte große Ball der Karnevalssession, täuscht sich gewaltig. Die KG Schweine-Schinken-Schützen fährt mit 400 Gästen und einem stimmungsvollen Programm mindestens genau so auf!
Ahnungslose Hotelgäste könnten am Montagabend beim Gang durch das Foyer des Mövenpick Hotels annehmen, es werde ein Metzgerei-Kongress gehalten – überall lachen einen Schweine-Aufsteller an. Der Anblick der eleganten Ballkleider und Smokings führt einen allerdings rasch auf eine andere, und die zahlreichen Narrenschiffchen letztendlich auf die richtige Fährte!
Der Ball der Schweine-Schinken-Schützen ist unter den Närrinnen und Narren berühmt-berüchtigt als ein Event, das man definitiv nicht verpassen sollte. Warum diese opulente Veranstaltung ausgerechnet an einem Montag stattfindet, hat einen pragmatischen Grund: Man kann auch in der karnevalistischen Hochphase aus dem Vollen schöpfen, was die Unterhaltungskünstler betrifft. Doch zum Showprogramm kommen wir später. Zunächst einmal wurde der „Schweinestall“ von Eike Richter, dem Präsidenten der Gastgeber-KG, begrüßt, bevor jedes „Schwein“ sich seine Dame für den Eröffnungstanz schnappte. Für die musikalische Untermalung beim anschließenden Essen sorgte Live-Musik der „Dennis Bongartz Show Band“.
Einen Show-Auftakt, der garantiert kein Food-Coma zulässt, machte die Junioren-Tanzgruppe der KG Freudenthal. Wer genau hinsah, erkannte einen tanzenden Jugendlichen, dessen Gesichtszüge und Freude unverkennbare Ähnlichkeit mit dem amtierenden Karnevalsprinzen Sascha I. haben. „Ihr performt ja besser als die Preußen!“, lobte Richter die Tanzgruppe rund um Emil von Zabern, bevor er das Stadtjugendprinzenpaar begrüßte. Mit dem Überreichen des Mikrofons fiel der Startschuss für Jugendprinz Bert I., der nur darauf gewartet zu haben schien, seinen humoristischen Rundumschlag zu starten.
Die gute Nachricht des Tages

„Helau, liebe Säue, liebe Eber und Eber, die sich wie Säue fühlen und so weiter …“ begann er seine Rede selbstbewusst. „Ihr seid mitverantwortlich dafür, dass am Ende unser Rosenmontagsumzug bis unter die Decke gefüllt sein wird,“ bezieht er sich auf die kurz zuvor bekanntgegebene Entscheidung über den Rosenmontagsumzug. „Ich möchte das mal kurz und knackig zusammenfassen: IHR seid mein WIR!“
Und bevor sich die ersten Gäste über die geradezu schnulzigen Töne des jungen Prinzen wundern, fährt er in gewohnt frecher Manier fort: „Was für ein bunt gemischter Sauhaufen: Abbruchunternehmer, Hoteldirektor, Pferdewirt … ich hab‘ gesehen, ihr habt Euch sogar so ’nen Typen von Warsteiner angelacht.“ Neckereien wie diese lässt sich der Urenkel von Pinkus Müller natürlich nicht nehmen – und der Applaus und das Gelächter geben ihm recht!
„Fachkräftemangel scheint noch ein Ding zu sein, das sieht man schon alleine daran, dass Ihr anfangt, arbeitslose Abiturienten auf die Bühne zu stellen.“ Dass er selbst mal Jugendprinz wird, habe er sich früher nicht vorstellen können. „Immer, wenn ich die Jugendprinzengarde gesehen habe, dachte ich: Was’n Haufen Opfer. Bin ich froh, dass ich das niemals machen muss“, gesteht er und sorgt mit seiner Rede nicht nur für durchgehendes Gelächter im „elitären Saustall“, sondern auch für die Überschreitung der angedachten Auftrittslänge. Wenn Bert I. eben einmal in Fahrt kommt.
Ein Schinken für Eure Hoheit!
Prinz Sascha I. hat es ihm sicher verziehen, zumindest wirkte er bestens gelaunt bei seinem Einmarsch mit der Prinzengarde und dem unverzichtbaren Wehland-Cover „Tanz um dein Leben“. Am Ende stand der Prinz zwar ohne Schuhe da – dafür aber mit einem Schinken! Dieser wird von der KG Schweine-Schinken-Schützen traditionsgemäß überreicht, wenn jemand als neues Ferkel aufgenommen wird. Tatsächlich besteht die KG SSS allerdings nur aus maximal 30 Mitgliedern. Umso bemerkenswerter, dass sie ein solch‘ opulentes Fest auf die Hufen, ähm, Beine stellen!
Auch die Zusammenstellung des Abendprogramms ließ wohl bei den 400 Gästen keinen Wunsch offen. Für schwindelerregende Tanzakrobatik sorgte das Tanzcorps „Steinenbrücker Schiffermädchen“, dessen sportliche Leistung manchen Mund offen stehen ließ. Nicht so offen jedoch wie der des anschließenden Künstlers „De bergische Jung“. Der Büttenredner analysierte beim Blick in das Publikum gleich mal die unterschiedlichen Narrenkappen, um die KG Böse Geister aufgrund ihrer roten Marabus schließlich als „Punks unter den Karnevalisten“ zu betiteln.
Den Abschluss des Entertainments machte die fünfköpfige Band „Funky Marys“, die ihr Publikum zweifellos für die Aftershow-Party und Eröffnung der Tanzfläche zu motivieren wusste. Bleibt nur noch zu sagen: Saugeil, dieser „Ball der Schweine“!
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