Viel zu sehen gibt es noch nicht an der Baustelle auf der Rückseite von Münsters Hauptbahnhof. Aber einen Namen für das Gebäude gibt es schon, sogar mit passendem Logo: „Hansator“ soll das neue Entree in das Ostviertel heißen und eine „zweite Vorderseite“ für den Bahnhof werden. Von „Rückseite“ wollen die Projektentwickler der Landmarken AG nichts mehr hören. Diesen Dienstag haben sie die Baugenehmigung erhalten, gleich nachdem die noch fehlende Freistellung der ehemaligen Bahnfläche durch das Eisenbahnbundesamt kam.
Die Vertreter des Bauherren Landmarken AG haben den Stand der Dinge heute bei einem gemeinsamen Pressetermin mit der Deutschen Bahn direkt vor Ort am Bremer Platz vorgestellt. Denn schließlich gehört das Grundstück nur zur Hälfte der Stadt, die andere der Bahn. Den ersten Spatenstich soll es Ende Oktober oder Anfang November geben, wenn die systematische Suche nach Weltkriegsbomben fertig ausgewertet ist. Dafür haben Spezialisten in den letzten Monaten über 300 Sondierungsbohrungen auf dem mit 8.200 Quadratmetern auch nicht gerade kleinen Gelände durchgeführt. Das war mitunter sehr aufwendig, weil dafür sogar einige Masten an den Bahngleisen versetzt und kleinere Gebäude „erschütterungsfrei“ abgebaut werden mussten. „Wir warten derzeit auf die Auswertung der Messergebnisse durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst und hoffen, dass wir schon bald ein positives Signal aus Arnsberg bekommen“, sagte Volker Nicolaus von der Bahnentwicklungsgesellschaft NRW, in deren Verantwortungsbereich diese Überprüfung noch fiel.
Und wann soll das Ergebnis eröffnet werden? „Wenn alles glatt geht, im Sommer 2021,“ meinte der Niederlassungsleiter Christian Hehemann, dessen Landmarken-Büro in Münster das Projekt steuert. „Wir hoffen, dass wir keine unschönen Dinge im Boden finden.“ Da trat Michael Jansen, der Leiter des Bahnhofsmanagements Münster, ein wenig auf die Euphoriebremse. Schließlich hat er beim Bau des neuen Empfangsgebäudes auf der anderen Seite der Gleise so seine eigenen Erfahrungen gemacht. Auch wenn sich die vermeintliche Bombe damals als Eisenstange herausstellte, hat sie den Betrieb für eine Weile aufgehalten und ihm einen späteren Eröffnungstermin beschert. Jansen sieht das neue Gebäude übrigens nicht als Konkurrenz zu seinem: „Es ist ein tolles Projekt, das allen, auch der Bahn zugute kommt.“ Wesentliche Bestandteile werden eine zweite Fahrradstation im nördlichen und ein Hotel im südlichen Turm sein. Außerdem wird es zwei großzügige Zugänge zu den Bahntunneln geben, die sicher einladender werden, als die früheren.
Die Nachbarn müssen sich aber nun erstmal auf drei Jahre Baustelle einstellen. Dabei werden die Baustellenfahrzeuge grundsätzlich von der Wolbecker Straße anfahren und das Grundstück am südlichen Ende in Richtung Albersloher Weg verlassen, der enge, kürzlich verlegte Straßenabschnitt am Bauzaun wird von ihnen daher nicht genutzt. Bevor es damit losgeht, will die Landmarken AG die Anwohner bei einem Info-Abend über die geplanten Arbeiten informieren. „Transparenz ist uns sehr wichtig, wir wollen die Anwohner regelmäßig auf dem Laufenden halten“, meinte der für den Bau zuständige Projektleiter der Landmarken AG, Jan Grzesik. Der Termin dafür ist allerdings noch nicht bekannt.
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