Bahnstrecke Münster-Lünen wird ausgebaut Land NRW und Deutsche Bahn haben eine Planungsvereinbarung für den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Werne und Amelsbüren unterzeichnet

Das Land NRW und die Deutsche Bahn haben eine Planungsvereinbarung für den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Werne und Amelsbüren unterzeichnet. (Symbolbild: jplenio / pixabay)

Auf den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Werne und Amelsbüren warten alle, die regelmäßig mit der Bahn zwischen Münster und Dortmund pendeln, schon ziemlich lange. Nun ist ein wichtiger Schritt dorthin getan: Das Landesministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr teilt nun mit, dass gestern die Planungs- und Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet wurde. Damit geben das Land Nordrhein-Westfalen und die Deutsche Bahn „grünes Licht“ für die Modernisierung des Schienenverkehrs auf der Strecke Münster–Lünen.

Der Streckenabschnitt soll als Teil der Schienenmagistrale Nord-West von Nordrhein-Westfalen über Bremen nach Norddeutschland in Teilbereichen zweigleisig ausgebaut werden. Neben dem Fernverkehr profitiert auch der Nahverkehr. Der Ausbau ist die Voraussetzung dafür, endlich den schnellen RRX Dortmund–Münster auf die Strecke zu bekommen und mit der neuen S-Bahn Münsterland das Angebot auf allen Stationen im Umfeld von Münster zu verdichten, barrierefrei und damit attraktiver zu machen, heißt es in der Pressemitteilung der NRW-Staatskanzlei.

Bisher kommt es auf der Strecke häufig zu Verspätungen

Bisher kommt es auf der Strecke häufig zu Verspätungen, weil große Teile nur eingleisig ausgebaut sind. Der Ausbau Münster–Lünen ist daher schon seit vielen Jahren ein Thema. Vorgesehen ist nun ein zweigleisiger Ausbau der Bahnstrecke zwischen Werne an der Lippe und Münster Amelsbüren. Bei diesem Vorhaben handelt es sich sowohl um ein Vorhaben des Bedarfsplans für die Bundesschienenwege (im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030) als auch um ein mittelbares (und damit in die Zuständigkeit des Landes fallendes) Vorhaben des Deutschlandtaktes. Während im Bedarfsplan Schiene lediglich ein partiell zweigleisiger Ausbau zwischen Capelle und Ascheberg (6 km) und eine Geschwindigkeitsanhebung vorgesehen sind, hat das Projekt des Deutschlandtaktes den zweigleisigen Ausbau zwischen Werne und Amelsbüren – insgesamt rd. 24 km – zum Inhalt.

Ziel ist es, auf die bestehenden und vom Land finanzierten Planungen aus 2011 aufzusetzen und für die getrennt finanzierten Maßnahmenanteile aus BVWP und Deutschlandtakt eine Planung „aus einem Guss“ zu ermöglichen. Dabei werden die Abschnitte zwischen Ascheberg und Capelle sowie die Bahnhöfe Davensberg und Amelsbüren durch den Bund finanziert (Bestandteil des vordringlichen Bedarfs, BVWP 2030). Die Vervollständigung der Zweigleisigkeit zwischen Werne und Amelsbüren wird als mittelbare Maßnahme des Deutschlandtaktes über das GVFG-Bundesprogramm finanziert werden.

Stimmen zur Planungs- und Finanzierungsvereinbarung

Oliver Krischer, grüner Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen: „Eine leistungsfähige Infrastruktur ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Verkehrswende in der Region und für ein attraktiveres Angebot auf der Schiene. Deshalb ist es ein gutes Signal, dass die Planungen für den Ausbau dieser Strecke jetzt beginnen.“

Werner J. Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn in Nordrhein-Westfalen: „Mit unserem Sanierungsprogramm „S3“ setzen wir aktuell alles auf die Modernisierung unseres Bestandsnetzes. Ziel ist es, die Infrastruktur Stück für Stück wieder zuverlässiger und leistungsfähiger zu machen. Gleichzeitig schaffen wir mit der heutigen Unterzeichnung ein wichtiges Fundament für den weiteren Ausbau der Schiene in der Region. So möchten wir unseren Teil zur Verkehrswende beitragen und noch mehr Menschen vom Verkehrsmittel Bahn überzeugen.“

Robin Korte, grüner Landtagsabgeordneter aus Münster dazu: „Mit dem heutigen Tag können die Planungen zum zweigleisigen Ausbau zwischen Münster und Lünen beginnen. Damit stärken wir einerseits den Fernverkehr als auch die Anbindung von Münster an den überregionalen Nahverkehr in Richtung Ruhrgebiet. Nicht zuletzt ist der Ausbau Voraussetzung für die S-Bahn Münsterland mit attraktiver Taktung in Richtung Werne und Dortmund. Es ist gut und wichtig, dass nach jahrzehntelanger ergebnisloser Diskussion von Seiten des Landes nun endlich grünes Licht erteilt wird.“

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