Egal ob Bäcker, Auslieferungsfahrer oder die Fachverkäuferin an der Theke: Beschäftigte in Münsteraner Bäckereien bekommen seit Anfang des Jahres mehr Geld. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. In der NGG-Region Münsterland wird von einem kräftigen Lohn-Plus gesprochen.
„In der Spitze gibt es 13 Prozent mehr. Davon profitieren vor allem auch die, die Brote, Brötchen und Kuchen in den Bäckereien und Filialen verkaufen“, betont Helge Adolphs, Geschäftsführer der NGG-Region Münsterland. So verdiene eine Bäckereifachverkäuferin in Vollzeit ab sofort etwa 270 Euro mehr, ein Bäckergeselle komme auf knapp 170 Euro zusätzlich im Monat. Für die Gewerkschaft bringe der neue Tarifabschluss eine Trendwende bei der Bezahlung. „Es ist der entscheidende Schritt gelungen, das bislang deutliche Lohngefälle zwischen Backstube und Verkaufstresen zu verringern“, so Adolphs weiter. „Die Bäckereifachverkäuferin holt jetzt beim Lohn kräftig auf.“
Wunsch nach besserer Förderung von Angestellten
Der NGG-Geschäftsführer wünscht sich für die Zukunft eine bessere Förderung von Bäckerei-Beschäftigten „Wer als angelernte Kraft im Verkauf arbeitet und einen guten Job macht, sollte zum Chef gehen und mit ihm über eine Weiterbildung zur Fachkraft sprechen – und damit auch über einen deutlichen Sprung beim Lohn nach oben.“ Die Gewerkschaft habe die Qualifizierung zu einem zentralen Punkt am Tariftisch gemacht und sich „für deutlich bessere Chancen starkgemacht, die Karriere- und damit auch die Lohnleiter hochzuklettern“.
Bis zu 13 Prozent mehr Lohn
Der bei den Verhandlungen mit den Arbeitgeberverbänden des Bäckerhandwerks im Rheinland und in Westfalen-Lippe erzielte Lohnzuwachs zwischen 4 und 13 Prozent setzt sich nach Angaben der Gewerkschaft aus einer prozentualen Lohnerhöhung und einer monatlichen Inflationsausgleichsprämie zusammen. „Es ist zunächst eine Kombinationszahlung. Die steuer- und abgabenfreie Prämie liegt dabei – je nach Berufs- und Ausbildungsstand – zwischen 80 und 120 Euro im Monat. Sie ist allerdings begrenzt.
Läuft die Prämie als Zusatzzahlung aus, bleibt das Lohnniveau trotzdem auf den Euro und Cent genau erhalten“, erläutert Helge Adolphs. Das zusätzliche Geld werde dann in gleicher Höhe von den Arbeitgebern weitergezahlt – allerdings als Lohnsteigerung und nicht als Prämie. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt nach Angaben der Gewerkschaft 16 Monate und endet damit Ende April 2024.
In Münster gibt es nach Angaben der Arbeitsagentur 37 kleinere und größere Bäckereien sowie Konditoreien mit rund 1.230 Beschäftigten.
Das ist für uns im Bäckerhandwerk eine gute Nachricht, aber ich hoffe das auch alle es zahlen können. Denn gerade in diesen Zeiten müssen unsere Chefs schon so viel mehr zahlen. Ich sage hier schon mal ein grosses Danke an meine Chefs.