Langsam wird es voll in der Tatort-WG im Berliner Madame Tussauds. Neben den Figuren von LKA Ermittlerin Charlotte Lindholm (gespielt von Maria Furtwängler) und Gerichtsmediziner Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) zieht nun auch Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) ins Wachsfigurenkabinett ein. Am Abend wurde das Wachsdouble vor der Kinopremiere des neuen Falls „Lakritz“ der Münsteraner Ermittler im Cineplex feierlich enthüllt.
Seit fast 50 Jahren lockt der Tatort als Deutschlands erfolgreichste Krimireihe jeden Sonntag Millionen Zuschauer vor die Fernseher. Grund genug, die prominenten Serienfiguren im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds dauerhaft zu präsentieren. Den Anfang machte die Schauspielerin Maria Furtwängler Mitte September, als ihre Figur der Charlotte Lindholm in Berlin ihren Platz fand. Drei Wochen später folgte dann der Einzug des Wachsdoubles von Jan Josef Liefers, nachdem das Vorhaben wegen rechtlicher Bedenken zunächst auf Eis gelegt wurde.
Bereits Anfang des vergangenen Jahres waren Liefers und sein Serien-Kompagnon Axel Prahl in London für die Fertigung der Figuren aufwändig vermessen worden. Nachdem dann geprüft wurde, ob die Charaktere als Bestandteil der „Tatort“-Marke überhaupt ausgestellt werden dürfen, ging auch die Figur des Münsteraner Kommissars in die Produktion. Am Samstag soll der „Wachs-Thiel“ in Berlin in sein neues Zuhause einziehen. „Die Figur ist extrem gut gelungen“, stellte Axel Prahl bei der offiziellen Präsentation am Abend im Cineplex fest. „Allerdings ist es auch ganz schön gruselig, sich selbst gegenüber zu stehen“, sagte er und witzelte: „Jetzt brauche ich bei Filmszenen kein Double mehr.“
Der Münster-Tatort zählt zu den quotenstärksten: So sahen Anfang April 2017 rund 14,56 Millionen Krimifans den Fall „Fangschuss“ mit Boerne und Thiel, das bedeutete die höchste Zuschauerzahl einer Tatort-Folge seit 1992. Für den absoluten Rekord reichte das bislang allerdings nicht. Spitzenreiter ist Curd Jürgens als Dr. Konrad Pfandler mit seinem Kollegen Wagner. Die beiden erreichten 1978, als es in Deutschland noch keine Privatsender gab, eine Einschaltquote von 26,57 Millionen Zuschauern. Statistisch zählt die Folge jedoch nicht mit, da sie vor der Wiedervereinigung ausgestrahlt wurde. Die gesamtdeutschen Zahlen werden erst seit 1993 erfasst.
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