„Aufsteiger, Aufsteiger!“ schallte es heute immer wieder durch Münsters Innenstadt. Während so mancher Preußen-Fan noch seinen Rausch von den gestrigen Feiern zum Aufstieg in die 2. Bundesliga ausschlafen musste, versammelten sich viele Fußballfreunde zeitig auf dem Prinzipalmarkt. Denn dort wurde die erfolgreiche Mannschaft des SC Preußen Münster wie schon beim Aufstieg in die 3. Bundesliga im letzten Jahr zum Empfang im und am Rathaus erwartet. Besonders feierten die Fans den zweifachen Aufstiegstrainer Sascha Hildmann sowie mit Malik Batmaz und Joel Grodowski das erfolgreichste Stürmerduo der 3. Liga – ganz besonders aber zwei waschechte Münsterländer im Team: Max Schulze Niehues und Mark Lorenz.
Während der langjährige Preußen-Torwart Max Schulze Niehues sich jetzt als Profi-Fußballer verabschiedet und in den Lehrerberuf wechselt, war es beim 35-jährigen Mannschaftskapitän Mark Lorenz bis heute unklar, ob er seinen Vertrag beim SCP verlängert. Erst am Schluss durfte er dieses Geheimnis selbst auf der Bühne am Prinzipalmarkt lüften: Lorenz bleibt auch auch in der Zweitligasaison 2024/25 ein Preuße!
Als Max Schulze Niehues den Sentenzbogen am Stadtweinhaus betrat, um sich zu verabschieden, skandierten erst einmal alle seinen Namen. Der bedankte sich artig und hörbar bewegt und fügte hinzu: „Das freut mich so sehr, dass ich jetzt tatsächlich in meinem letzten Spiel mit euch zusammen diesen riesigen Erfolg feiern darf. Ich glaube ein schöneres Karriereende könnte ich mir nicht vorstellen.“
„Aufsteiger! Aufsteiger! Aufsteiger!“
Ebenso wurde auch Sascha Hildmann gefeiert, der die Münsteraner nun zum zweiten Mal in Folge mit einem Aufstieg beglückt hat. Und auch er freute sich über diesen Zuspruch: „Ich finde, das ist echter Wahnsinn, was hier los ist. Also, wie viele Menschen hier wieder gekommen sind, um uns die Ehre zu erweisen. Und das ist so, so schön. Das macht so Spaß.“ Im kurzen Interview mit Stadionsprecher „Kerni“ auf dem Sentenzbogen bekannte er, dass ihn der Erfolg selbst überrascht hat: „Im Winter hatten wir 25 Punkte, waren auf Platz 13, sieben Punkte vorm Abstiegsplatz. Das war alles schon richtig gut für uns, als Aufsteiger. Aber, dass wir dann in der Rückserie nochmal so ein Ding durchziehen, das ist wirklich der absolute Wahnsinn.“ Hildmann bedankt sich natürlich auch bei seinem Team, beim Athletik-Coach Tim Geidies („Der verrückte Trainer, der alle immer fit macht.“) und bei seinem Co-Trainer Louis Cordes („Mein bester Buddy, bester Freund. Ganz, ganz großes Talent.“) Er vermisste allerdings Torwarttrainer André Poggenborg auf dem Balkon („Pogge feiert drinnen, der tanzt“).
Empfang im Friedenssaal
Natürlich gab es auch wieder einen Empfang durch Oberbürgermeister Markus Lewe im historischen Rathaus mit dem obligatorischen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. In seiner Ansprache im Friedenssaal nahm der OB die Mannschaft des SCP als Vorbild für die Verwaltung, die sich gerade in einem Change-Prozess befinde. Er hob dafür die Zusammenarbeit zwischen Trainer Hildmann und Mannschaftskapitän Mark Lorenz hervor. Der Erfolg komme eben, „wenn die Drähte passen, wenn die Atmosphäre passt, wenn die Mannschaft alles darauf einstellt, dass sie zusammenhält. Ganz oft höre ich: Diese Mannschaft hält zusammen. Es gibt keinen Zoff, es gibt kein Theater – diese Mannschaft ist für mich ein Wunderwerk!“ Und später fügt Lewe noch hinzu: „Denn wer im Fußball zusammenhält, der tut das auch im normalen Leben.“ Deswegen sei diese Mannschaft „für die Stadt, für das Münsterland, im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert.“
Verabschiedungen und andere Emotionen
Am Ende gab es noch so einige Verabschiedungen. Denn neben Max Schulze Niehues verlassen auch die Spieler Darius Ghindovean, Roman Schabbing, Shaibou Oubeypwa und Alexander Hahn den Verein. Von allen zeigte sich der Abwehrspieler Hahn am bewegtesten. Und er nutzte die emotional aufgeladene Atmosphäre dazu, um noch einen drauf zu setzen: Er machte seiner Freundin auf der großen Bühne einen Heiratsantrag, unter dem Jubel des Publikums und seiner Mannschaftskameraden.
Ein besonders großer Verlust für den SC Preußen Münster ist aber der Wechsel des Sport-Geschäftsführers Peter Niemeyer zum Erstligisten Werder Bremen. Als er feierlich verabschiedet werden sollte, betonte Niemeyer, dass er doch nur Teil eines Teams sei und bat darauf gleich alle auf die Bühne, die in der Geschäftsstelle des Vereins arbeiten. Seinen Posten übergibt er nun an seinen bisherigen Stellvertreter Ole Kittner. Auch für Dennis Grote endet mit dieser Saison seine Zeit beim SCP, er wird zukünftig die U23 des VfL Bochum trainieren, dessen erste Mannschaft noch die Relegation gegen den Abstieg in die 2. Bundesliga vor sich hat.
Nachdem das geplante Programm zu Ende war, nahmen sich die gefeierten Spieler und Erfolgstrainer Sascha Hildmann die Zeit, um die vielen Wünsche der Fans nach Selfies und Autogrammen zu erfüllen. Dafür wurden ihnen Fahnen, Schals, T-Shirts und andere Dinge entgegengehalten.
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