Wenn „Apassionata“ in die Stadt kommt, dann lassen sich tausende Zuschauer an 3 Tagen von den Pferden und der riesigen Show verzaubern. Grund genug für uns, einmal hinter die Kulissen einer so aufwändigen Produktion zu schauen.
Bevor das Publikum zum ersten Mal staunen kann und der erste Applaus ertönt, ist eine Menge Arbeit notwendig. Einen Tag vor der Show rollen bereits die 9 Sattelschlepper der Produktion auf den Hof der Halle Münsterland und beginnen mit dem Aufbau. Nicht nur die Licht- und Tontechnik oder die Kulissen müssen aufgebaut werden, sondern vor allem die Stallungen für die vielen Tiere, welche natürlich das Highlight der Show bilden. 90 Techniker, Pfleger und Artisten umfasst der Tross, der bei „Apassionata“ dafür sorgt, dass das Publikum an jedem Tag eine perfekte Show zu sehen bekommt, ein anspruchsvoller logistischer Aufwand.
Von Oktober bis Juni dauert die Tournee an, die nicht nur quer durch Deutschland, sondern auch nach Österreich, in die Schweiz und sogar nach Schweden und Finnland führt. Die Shows finden meist an Wochenenden statt, um die Pferde unter der Woche nicht übermäßig zu strapazieren. Denn die haben an den Showtagen genug zu tun: jeweils 5 Shows absolvieren sie in jeweils 3 Tagen. 51 Tiere sind mit an Bord, 50 davon sind Pferde und dann ist da noch „Anouky“ der lockig-zottelige Esel, der während der Show immer wieder für Entzückung sorgt, genauso wie die Shetland-Ponys, die ebenfalls die Herzen der Besucher regelmäßig im Sturm erobern.
Unter der Woche residieren die Tiere übrigens in den sogenannten „Zwischenställen“, die sich in Kassel und Korschenbroich befinden. „Die Zwischenställe sind zentral gelegen, um die Reisezeiten der Tiere so gering wie irgend möglich zu halten“, erklärt uns Pressesprecherin Siri Mylius. Hier können die Tiere ihre „Freizeit“ genießen und beim Grasen auf großen Koppeln, bei Waldausritten oder sogar im Solarium ein ganz normales Pferdeleben führen, bevor es an den Wochenenden wieder auf die große Bühne geht. Die Halle Münsterland hält sogar eine angenehme Besonderheit bereit, während in vielen Städten für die Tiere eine kleine befestigte und beheizte Zeltstadt errichtet werden muss, um die Stallungen unterzubringen, kann in Münster die Messehalle Mitte hinter der Großen Halle genutzt werden, um die Boxen für die Pferde und den Esel unterzubringen. Das verkürzt nicht nur die Wege und bietet ungeahnt mehr Platz, sondern erspart der Crew auch jede Menge Arbeit.
Wenn alles fertig errichtet ist, steht zunächst ein Arztbesuch an, bevor die Show losgehen kann. Der jeweils zuständige Amts-Veterinär inspiziert die Gegebenheiten vor Ort und überzeugt sich davon, dass es den Tieren gut geht und all ihren Bedürfnissen nachgekommen wird. Erst wenn er grünes Licht gibt, kann sich der Vorhang in der Halle öffnen. Die Showtage sind gut durchstrukturiert. Die Vormittage werden für leichtes Training mit den Pferden genutzt, es wird geübt, oder dort nachgebessert, wo es in den vorangegangenen Shows nicht so gut geklappt hat. Kurz vor der Show geht es dann für Ross und Reiter in die Maske, es wird geschminkt, gebürstet und gestriegelt und dann: Vorhang auf! Zwischen den beiden täglichen Shows ist dann Freizeit angesagt, die Pferde entspannen in ihren Boxen, die Reiter und Artisten vertreiben sich anderweitig die Zeit.
Während der Show ist bei allen Mitwirkenden höchste Konzentration angesagt, denn jede Vorstellung ist auf die Sekunde genau durchgeplant. Dies sieht man schon an den Monitoren, welche in der sogenannten „Blackbox“ an den beiden Toren zur Manege hängen. Hier läuft ein Timecode, der rückwärts exakt 2 Stunden runterzählt, die genaue Dauer der Show. Die „Blackbox“ ist der schwarz verkleidete Bereich direkt hinter der Manege, wo sich jeweils die Artisten bereit halten, die als nächstes an der Reihe sind. Pünktlichkeit ist hier gefragt, da bereits durch kleinste Verzögerungen das ganze Showgefüge durcheinander geraten könnte. Hier herrscht hektisches Treiben, Pferde kommen und gehen fast im Sekundentakt, Reiter und Artisten pendeln in gleicher Geschwindigkeit zwischen „Blackbox“ und „Quickchange“, dem Bereich, in dem die Artisten ihre Kostüme wechseln, die dort sozusagen „just in time“ bereitgehalten werden.
Mit dem „letzten Vorhang“ der Show kehrt dann Nachtruhe in der Halle ein, wohlverdienter Feierabend für fast alle Akteure. Natürlich können die Pferde über Nacht nicht unbeaufsichtigt bleiben. Hierbei spielt wohl weniger die Angst vor kraftraubenden und ausufernden „Aftershow-Parties“ eine Rolle, sondern vielmehr die Gesundheit der Tiere und natürlich auch die Sorge, dass etwas gestohlen werden könnte. Immerhin haben einige Pferde einen beträchtlichen Wert, so zum Beispiel der Barockpinto „Willem“, eigentlich „Bonte Willem van Nassau“, der mit über 100.000€ sicherlich kein Schnäppchen war.
Am letzten Spieltag läuft dann nach der letzten Show alles ganz schnell, in nur wenigen Stunden ist alles abgebaut, verstaut und es geht zurück in die Zwischenställe, bis am darauffolgenden Wochenende in einer anderen Stadt alles von Neuem beginnt.
Alles zu Apassionata findet ihr auf der Homepage der Show: www.apassionata.com
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