Wolfram Goldbeck vom Umweltamt ist sichtlich zufrieden, das Familien-Umweltfest auf dem Naturlandhof lütke Jüdefeld ist zum elften Mal in Folge ein voller Erfolg. Zahllose Fahrräder und Autos parken auf und neben dem Acker von Josef lütke Jüdefeld, rund 4.000 Besucher kamen bei strahlendem Spätsommerwetter zum Hof an der Gasselstiege, um sich an etwa 40 Ständen über das vielfältige Thema Umwelt zu informieren.
Vom Nistkastenbau bis zur Hightech-Solaranlage war alles vertreten. „Das ist die größte Veranstaltung für Anbieter aus dem Umweltsektor, die es in Münster gibt“, sagt Goldbeck und weist darauf hin, dass gerade das breite Spektrum an Themen ohne genormte Stände den besonderen Reiz des Umwelttags ausmacht.
Zum ersten Mal dabei ist die Gruppe „Zero Waste“, dessen Ziel es ist, die Produktion von Müll möglichst komplett zu vermeiden. „Wir in Deutschland halten uns für super öko, dabei sind wir die Europameister im Produzieren von Müll!“, sagt Maria Lange und vermutet hinter diesem Widerspruch unter anderem eine gehörige Portion Ignoranz. Neben ihr steht ein Glas mit Schraubverschluss, in dem sie ihren Müll des vergangenen Jahres gesammelt hat. Genau genommen das, was normalerweise in der Restmülltonne oder im gelben Sack gelandet wäre. Das Glas passt problemlos in eine größere Handtasche. Vor zwei Jahren hat sie einen Vortrag gehört, in dem es um das Vermeiden von Müll geht und da wurde Lange bewusst, wie einfach es ist, einen Großteil des Abfalls zu vermeiden. „Ich koche nur noch mit frischen Lebensmitteln und nicht mit Fertigprodukten, das macht schon sehr viel aus“, sagt sie.
Neben den Informationsständen gab es vor allem für Kinder viel Unterhaltung, eine Hüpfburg aus Stroh, Umweltpädagogik oder das Zirkustheater StandArt sorgten für beste Laune unter den jüngsten Besuchern. „Wir haben mit dieser Veranstaltung gerade junge Familien im Blick weil wir glauben, dass durch den Faktor Kind viele Menschen, die vorher vielleicht mit dem Umweltgedanken nicht so viel am Hut hatten, aufmerksamer diesen Themen gegenüber stehen“, erklärt Goldbeck, hier könne man noch „an der ökologischen Schraube drehen“, wie der Organisator der Veranstaltung erklärt.
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