Großer Festakt in der Bürgerhalle der Bezirksregierung Münster am Domplatz: NRW-Innenminister Herbert Reul hat heute (31. August) Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke in den Ruhestand verabschiedet und seine Nachfolgerin, Dorothee Feller, in ihr Amt eingeführt. Feller war zuvor Regierungsvizepräsidentin.
Hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Kirche, Hochschule, Justiz, Polizei und Militär sowie weitere Vertreter des öffentlichen Lebens aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region sowie den Niederlanden verfolgten den Festakt, unter ihnen Minister, Europa-, Bundestags- und Landtags-Abgeordnete, Gerichts- und Hochschulpräsidenten sowie die NRW-Regierungspräsidenten und zahlreiche Landräte und Bürgermeister.
„Reinhard Klenke hat sich mit seinem Engagement weit über die Grenzen Münsters hinaus einen guten Namen gemacht „, dankte Reul dem bisherigen Regierungspräsidenten. „Ich danke Herrn Klenke insbesondere dafür, seinen Ruhestand hinaus geschoben zu haben“, so Reul. Das zeuge von einem außerordentlichen Verantwortungsbewusstsein, betonte der Minister. Dann wandte Reul sich an die neue Regierungspräsidentin: „Mit Dorothee Feller bekommt Münster eine kompetente und erfahrene neue Regierungspräsidentin, der ich für die neue Aufgabe viel Erfolg wünsche. Wie ihr Vorgänger wird auch sie im Dialog mit den Betroffenen nach Lösungen suchen. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kennen sie ja schon“, so der Minister. Feller hatte bereits im Sommer 2011 für einige Monate die Behördenleitung übernommen, bevor Klenke sein Amt antreten konnte.
Nach der Festansprache brachten Regionalratsvorsitzender Engelbert Rauen, Frank Baranowski für das Präsidium WiN Emscher-Lippe GmbH und Gudrun Hüttermann, Vorsitzende des Personalrats bei der Bezirksregierung Münster, ihren Dank für die gute Zusammenarbeit mit dem scheidenden Regierungspräsidenten Prof. Klenke zum Ausdruck und wünschten der neuen Regierungspräsidentin eine gute Hand für ihre Amtsführung.
Prof. Dr. Reinhard Klenke bedankte sich in seiner Abschiedsrede bei allen, die ihn in seinem Dienst für die Region unterstützt haben, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, insbesondere Kolleginnen und Kollegen der Bezirksregierung und ebenso in den Kommunen, Ministerien und anderen Institutionen.
Für die Zukunft wünschte er sich, dass die Integration der Flüchtlinge mit Bleiberecht gut gelingen möge. „Der Zuzug der Flüchtlinge mit Bleiberecht ist eine Bereicherung für die Region und kann helfen, langfristig den Fachkräftemangel abzufedern. Deshalb müssen die Chancen rasch genutzt werden, die uns aus motivierten Zuwanderern erwächst. Sie zeigen oft einen enormen Leistungswillen, haben aber selten schon den Ausbildungsstand, der sie zu einem nahtlosen Übergang in eine Beschäftigung befähigt. In vielen Kommunen, Regionen und Kreisen sind schon zielführende Strukturen geschaffen worden. Sie müssen weiterentwickelt und systemisch noch stärker miteinander verbunden werden“, betonte Klenke.
Der scheidende Regierungspräsident unterstrich, dass der Regierungsbezirk Münster mit dem finanziell relativ solide aufgestellten, eher ländlich geprägten Münsterland in idealer Weise den strukturell schwächeren großstädtischen Ballungsraums der Emscher-Lippe-Region ergänze. „Beide Teilregionen können voneinander profitieren, wenn sie das Gemeinsame zu betonen und zugleich die jeweiligen Stärken herausstellen. Im bundesweiten Wettbewerb müssen sich aber auch die ländlichen Regionen intensiv darum kümmern, durch Vernetzung, Kooperationen und Digitalisierung ihre gute Position zu halten und auszubauen.“
Sorgen äußerte Klenke darüber, dass es an einer Zusammenarbeit von Westfalen, vergleichbar dem Ruhrgebiet und dem Rheinland noch fehle, dass Zukunftsvorhaben oft mehr als ein Jahrzehnt in der Schwebe blieben und dass Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet nach wie vor hoch ist. Im Ruhrgebiet seien weitere Hilfen in der Quartierserneuerung erforderlich, damit es als Wohnort attraktiv bleibe. Er forderte, dass Synergieeffekte zwischen Emscher-Lippe-Region und Münsterland mehr genutzt werden müssten: „Verwaltungsgrenzen sieht man nicht, sie sind aber oft schwerer zu übersteigen als Mauern“.
Prof. Klenke hatte am 4. Oktober 2011 den Dienst als Regierungspräsident für den Regierungsbezirk Münster angetreten und auf Bitten der Landesregierung seinen Ruhestand um rund ein Jahr bis Ende August 2017 hinausgeschoben. Nach sechsjähriger Amtszeit freut er sich jetzt natürlich auch auf mehr Zeit für seine Familie und auf interessante Reisen. Er wird aber auch noch regelmäßig Vorlesungen im Verwaltungsrecht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf halten.
„Ich freue mich auf die neue Funktion“, sagte Dorothee Feller. Sie habe sich von Beginn an in der Bezirksregierung sehr wohl gefühlt und sei von dem Behördentypus „Bündelungsbehörde“ zutiefst überzeugt – vorausgesetzt die Bündelung wird richtig gelebt. Feller betonte, sie sei sehr froh, dass der Bezirk aus den beiden Regionen Emscher-Lippe und dem Münsterland bestehe. Beide Regionen hätten viel Erfolgreiches, Schönes und Gutes zu bieten. Als gebürtige Dorstenerin, deren Großteil der Familie noch in der Emscher-Lippe Region lebt, kenne sie die Herausforderungen dieser Region, wie die kommunale Finanzsituation oder die Zechenschließungen. Es gäbe jedoch auch viele Herausforderungen, denen sich beide Teilregionen des Bezirks gleichermaßen stellen müssen, beispielsweise die Digitalisierung oder der Fachkräftemangel. Eine Einsicht ist Feller dabei wichtig: „Keine Kommune, keine Institution muss die Lösungskonzepte alleine schreiben. In der gemeinsamen Herangehensweise liegt die Stärke!“ Die Bezirksregierung biete sich dabei gerne als Vernetzungsplattform an.
Besonders am Herzen liegt Feller eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit mit den niederländischen Provinzen und den Watershapen. Die grenzüberschreitenden Gespräche setze sie gerne fort und freue sich, wenn daraus auch gemeinsame Projekte entstehen. Für Feller soll die Bezirksregierung eine Behörde sein, die tief in den Regionen verankert ist, die ihre Aufsichtsfunktion wahrnimmt, der jedoch gleichwohl der respektvolle, partnerschaftliche und achtsame Umgang mit allen Akteuren selbstverständlich ist; sie werde loyal zur Landesregierung stehen und ihr die Eindrücke und Erwartungen aus den Regionen vermitteln und sie gerne beraten. Darüber hinaus soll die Behörde eine moderne Arbeitgeberin sein, die für Menschen aller Altersgruppen einen attraktiven, qualifizierten und familienfreundlichen Arbeitsplatz bietet.
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