Alvaro Hodeg siegt beim Münsterland-Giro Positive Bilanz der Veranstalter / Doppelt so viele Verletzte wie im Vorjahr

Alvaro Hodeg siegt beim 14. Münsterland-Giro vor Pascal Ackermann und Tim Merlier. (Foto: Claudia Feldmann)
Alvaro Hodeg siegt beim 14. Münsterland-Giro vor Pascal Ackermann und Tim Merlier. (Foto: Claudia Feldmann)

Alvaro Hodeg hat den 14. Münsterland-Giro gewonnen. Nach 193,3 Kilometern setzte sich der Kolumbianer im Sprint eines dezimierten Hauptfeldes vor Pascal Ackermann und Tim Merlier durch. Gut zu tun hatten in diesem Jahr die Rettungs- und Sanitätsdienste.

Das Rennen wurde lange Zeit von fünf Ausreißern und mehreren Regenschauern bestimmt. Schon bald nach dem scharfen Start hatten Brian van Goethem, Maurits Lammertink, Lars Kulbe aus dem Hauptfeld attackiert. Juri Hollmann und Marc Clauß nahmen die Verfolgung auf. Nach rund 15 gefahrenen Kilometern erfolgte der Zusammenschluss und die Spitzengruppe des Tages stand, nachdem auch das Feld das Tempo herausnahm. Der maximale Vorsprung des Quartetts betrug 6:40 Minuten. 70 Kilometer vor dem Ziel zeigte sich mit Mathieu van der Poel erstmals einer der Favoriten vorne. Er erhöhte das Tempo und zog das Feld mit sich und der Vorsprung der Ausreißer sank erheblich. Inzwischen hatte aus der Spitzengruppe Clauß reißen lassen müssen, entschied aber die Sprintwertung für sich.

Der Start der Profis in Emsdetten. (Foto: Thomas Shajek)
Der Start der Profis in Emsdetten. (Foto: Thomas Shajek)

Danach setzten sich von Goethem und Lammertink von Hollmann, der sechs der sieben Bergwertungen gewann und damit den Gesamtsieg in der Sonderwertung holte, und Kulbe ab und versuchten, sich noch eine Weile vor dem heranrasenden Hauptfeld zu behaupten. Rund 50 Kilometer vor dem Ziel war aber auch ihre Flucht beendet. Danach blieb es im Peloton eine Zeitlang ruhig. Erst als es in Richtung Münster ging, erfolgten wieder einige Angriffe. Kurz vor der ersten Zielpassage am Schlossplatz und rund 15 Kilometer vor dem Ziel, war es erneut Van Goethem, der sich wieder als Ausreißer versuchte und das Finale maßgeblich gestaltete. Er wehrte sich gegen die Sprinterteams und wurde erst 500 Meter vor dem Ziel gestellt. Danach fiel die Entscheidung im Massensprint.

Am Teuto zwischen Dörenthe und Brochterbeck. (Foto: Claudia Feldmann)
Am Teuto zwischen Dörenthe und Brochterbeck. (Foto: Claudia Feldmann)

„Das war heute eine Premiere, wir hatten noch nie so ein Wetter, aber das hat der tollen Veranstaltung letztendlich keinen Abbruch getan“, so Cheforganisator Rainer Bergmann. „Vom Start in Emsdetten habe ich nur Positives gehört, beim Start waren zahlreiche Zuschauer und auch die Nachwuchsrennen waren sehr gut besucht. Auch entlang der Strecke war einiges los – und das trotz des Regens. Die Rennfahrer haben ein tolles Rennen gezeigt und wunderbare Bilder auch für die Zuschauer vor den Fernsehern geliefert. Ich kann eine positive Bilanz ziehen.“ Auch das veränderte Konzept der Straßensperrungen am Vortag scheint sich bestätigt zu haben, das große Verkehrschaos aus dem vergangenen Jahr blieb aus.

Die kleinsten beim "Girolino". (Foto: Claudia Feldmann)
Die kleinsten beim „Girolino“. (Foto: Claudia Feldmann)

Die Sanitätsdienste der örtlichen Hilfsorganisationen und der Rettungsdienst der Feuerwehr hatten in diesem Jahr beim Münsterland-Giro vergleichsweise gut zu tun: 63 verletzte Radsportler mussten erstversorgt werden, etwa doppelt so viele, wie im Vorjahr. 11 Transporte in umliegende Krankenhäuser waren notwendig, einmal kam dabei ein Rettungshubschrauber zum Einsatz. Einsatzleiter Christian Jabs von den Maltesern zeigte sich am Abend zufrieden. „71 Einsatzkräfte, die sich an einem Feiertag ehrenamtlich engagieren, das ist keine Selbstverständlichkeit“, betonte er. Das sei ein deutliches Zeichen für die Einsatzstärke und Leistungsbereitschaft der Hilfsorganisationen in Münster.

„Das überwiegend trockene und milde Wetter begünstigte den positiven Verlauf der Jedermann-Rennen des Münsterland-Giro bis zum frühen Nachmittag“, resümierte Gesamteinsatzleiter Ludger Kolodziej von der Berufsfeuerwehr Münster. Allerdings wurden die Profis dann vom Wetter nicht verwöhnt. Einsetzender Regen machte den Teams auf ihrer Tour durch die Kreise Steinfurt und Warendorf bis zum Ziel in Münster zu schaffen, noch kurz vor dem Ziel am Schlossplatz kam es zu einem Sturz.

 

Fotostrecke: Münsterland Giro (03.10.19)

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