Der Allwetterzoo Münster hat gestern eine Spende über 750.000 Euro erhalten. Die Geschichte dahinter schilderte der Zoo in einer bewegenden Pressemitteilung, die wir hier ungekürzt wiedergeben.
Als Horst Eschler vor sechs Wochen den Entschluss gefasst hatte, etwas Gutes zu tun, wusste noch niemand, dass diese Entscheidung auch für den Allwetterzoo von großer Tragweite sein wird. Vor drei Wochen kam es zum ersten Treffen zwischen Horst Eschler und der Geschäftsführung des Allwetterzoos Münster. Vorausgegangen war lediglich ein Telefonat, bei dem der 82-Jährige dem kaufmännischen Leiter des Allwetterzoos, Frank Röttger, mitgeteilt hat, dass er bei einem persönlichen Treffen gerne über eine höhere Spende für den Zoo sprechen würde.
Beim ersten persönlichen Kennenlernen im März offenbarte Eschler dann gegenüber der Zoodirektorin Dr. Simone Schehka und Frank Röttger, dass er dem Allwetterzoo eine Spende in Höhe von 750.000 Euro zukommen lassen wolle. Eine Summe, die die Biologin nicht nur bei diesem ersten Treffen zu Freudentränen rührte. „Das ist ein echter Glücksfall für uns“, blickt Frank Röttger auf das Gespräch zurück. „Wir können unser Glück noch gar nicht richtig fassen.“
Am 15. April, einem Donnerstag, war es dann soweit. Gemeinsam mit Horst Eschler trat Zoodirektorin Dr. Simone Schehka vor die Medien. Stolz berichtete sie von der höchsten Spende in der Geschichte des Allwetterzoos. „Die 750.000 Euro werden unter anderem dazu genutzt, um die Sanierung des Bärenhauses mitzufinanzieren“, sagte sie voller Freude. „Unterm Strich wird das Geld in den kommenden Jahren für weitere Sanierungen und Umbaumaßnahmen der Tieranlagen aus dem Masterplan verwendet werden.“
Im kleinen Kreis dankte Simone Schehka dem edlen Spender und übergab ihm zum Dank die letzte Allwetterzoo-Gedenkmünze in Silber. „Ganz hinten, in der untersten Ecke unseres Tresors haben wir diesen Schatz gefunden und freuen uns, diesen ihnen hier und heute samt Echtheitszertifikat überreichen zu können“, strahlte die Zoodirektorin mit der frisch polierten Silbermünze um die Wette und ergänzte: „Hiermit übergebe ich Ihnen auch schon symbolisch ein Bild für die Gedenktafel, die wir ihnen und ihrer verstorbenen Frau zu Ehren aufhängen werden.“
Horst Eschler, der auch dem Bunten Kreis, einem Verein, der sich für Familien mit schwerkranken Kindern engagiert, eine Spende übergeben hat, ist bewusst auf den Allwetterzoo zugegangen. So sei der Münsteraner bei seiner jüngsten Reise in Brisbane, Australien gewesen. Kurz nach den verheerenden Buschbränden sah er die verendeten und verletzten Tiere sowie die vielen Menschen, die helfen. Da hat er sich daran erinnert, dass er seiner vor rund 10 Jahren verstorbenen Frau versprochen hat, dass er zugunsten von Tieren und Kindern spenden würde.
Dass es der Allwetterzoo geworden ist, der seine tierische Spende erhält, hat unter anderem damit zu tun, dass er jahrelang die Landois, das Vorgängerschiff der Solaaris, gefahren war. Auf seinen Touren über den Aasee ist er dabei immer wieder auch durch den Zoo zum einzigen Zoohafen Deutschlands gefahren. Die Spendenübergabe war aber aus einem ganz anderen Grund ein sehr emotionaler Moment für ihn. „Einer der schönsten Tage in meinem Leben“, sagte Horst Eschler. Unter Tränen ergänzte er: „Die letzten Tag habe ich gefühlt und gedacht, warum kannst Du denn jetzt nicht bei mir sein, und wir könnten jetzt hier beide stehen und diese Spende überreichen. Wir könnten uns die Freude teilen“, erinnert er sich an seine Frau und dass er an diesem Tag sein Versprechen ihr gegenüber eingehalten hat.
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