Nach zwei Jahren Arbeit wurde gestern im Allwetterzoo der Masterplan für die notwendige Sanierung vorgestellt. Bis zum Jahr 2030 soll der Zoo modernisiert werden und damit für die Besucher an Attraktivität gewinnen. Insgesamt soll das Vorhaben 59 Mio. Euro kosten.
Zoo-Chef Dr. Thomas Wilms brachte es schon bei seiner Amtseinführung im Januar 2016 auf den Punkt. „Der Allwetterzoo muss attraktiver werden“, betonte er damals bei seinem ersten Pressetermin als neue Direktor. Kein leichtes Unterfangen, zu lange waren in der Vergangenheit beispielsweise dringend notwendige Sanierungsarbeiten aufgeschoben worden. Nun liegt der „Masterplan 2030 plus“ vor. „Dieser basiert auf einer detaillierten Analyse des aktuellen Ist-Zustandes, wobei alle Bereiche des Allwetterzoos eingehend untersucht wurden“, so Wilms. Aus dieser Überprüfung wurde eine Prioritätenliste der Sanierungsnotwendigkeiten erstellt und mit einer Kostenanalyse hinterlegt.
„Das Allwetter-Konzept ist ein Alleinstellungsmerkmal für unseren Zoo, auf das wir weiter aufbauen werden“, erklärt Thomas Wilms. Außerdem werde sich der Zoo zum Klima- und Artenschutzzoo weiterentwickeln, hiermit wolle man ein weiteres Alleinstellungsmerkmal schaffen. In Zukunft soll der Allwetterzoo in die Klimazonen Gemäßigte Zone, Subtropen und Tropen eingeteilt werden. So wolle man die Tierarten der verschiedenen Klimazonen nebeneinander zeigen und gleichzeitig übergeordnete Themen – etwa die Biodiversität in den einzelnen Klimazonen, die spezifischen Anpassungen der Tiere an das Klima ihres Lebensraumes aber auch die Gefährdung durch den Klimawandel – vermitteln. Außerdem sind zwei Pilotprojekte geplant: der Bau eines südamerikanischen Pantanals sowie die Errichtung einer asiatischen Inselwelt und einer afrikanischen Savanne.
Auch wird es Änderungen im Tierbestand geben. „Wir haben alle Tierarten bei uns im Zoo bewertet hinsichtlich ihrer Relevanz für den Artenschutz, also ihres Bedrohungsstatus, hinsichtlich ihrer Rolle für den Zoo und hinsichtlich ihrer Attraktivität für die Besucher“, so der Zoo-Chef. Esel und Wildpferde beispielsweise werden den Zoo verlassen, dafür kommen unter anderem Brillenbären, Riesenotter und Baumkängurus.
Insgesamt soll der Masterplan 59 Mio. Euro kosten, davon sind allein 27,5 Mio. Euro für die Sanierungsarbeiten veranschlagt. Einen Anteil von etwa 31,3 Mio. Euro könnte der Zoo selber stemmen. Um das Konzept zu realisieren, ist der Allwetterzoo auf einen Investitionszuschuss in Höhe von 5 Mio. Euro von der Stadt Münster angewiesen, außerdem soll der jährliche städtische Zuschuss von derzeit 3,8 Mio. auf 4,8 Mio. Euro wachsen. Darüber wird der Rat der Stadt entscheiden. Im Laufe der kommenden Jahre werde wohl auch der Eintrittspreis erhöht.
Im Zoo-Verein ist man als Hauptanteilseigner des Zoos mit dem frischen Konzept überaus zufrieden. „Der mit Spannung erwartete Masterplan übertrifft alle Erwartungen“, betont Helge Peters, Vorsitzender des Zoo-Vereins. „Es ist den Planern hervorragend gelungen, das völlig neue Konzept eines Zoos nach Klimazonen zu entwerfen. Dabei werden geschickt die bereits vorhandenen Anlagen in das Konzept integriert. Gleichzeitig wird die dringend notwendige Sanierung der 45 Jahre alten Gebäude und Infrastruktur gewährleistet.“ Was bleibe, sei die Frage der finanziellen Umsetzung. „Der Zoo-Verein wird im Rahmen seiner Möglichkeiten einen angemessenen Beitrag leisten“, verspricht Peters.
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Es ist erstaunlich, wie naiv der Verein sich hier Marketing-Gags um die Ohren hauen lässt. Klimazonen für Zoos gibt es seit Jahrzehnten, wer „völlig neu“ glaubt, war wohl noch nie außerhalb von Münster. Die zig Millionen sind nicht finanzierbar, ein völlig übekandidelter Plan von einem Direktor, der sich gerade (erfolglos!) wegbeworben hat und Stellen als alte Kumpel und Familenangehörige vergibt, und der Verein hofiert ihn auch noch. Peinlich. Das ist nicht mehr mein Verein.