Der Allwetterzoo meldete heute, dass die in Münster geborene Giraffenkuh Nala verstorben ist. Sie hatte in den letzten Monaten immer wieder an den Vorderbeinen gelahmt. Auch nach intensiver Behandlung durch das Tierärzteteam des Zoos, das zur Diagnostik sogar von der Feuerwehr Münster mit einer Wärmebildkamera unterstützt wurde, verbesserte sich Nalas Zustand nicht zufriedenstellend. Schließlich entschied sich das Tierärzteteam in Absprache mit weiteren Giraffenexperten und dem Veterinäramt Münster zu einer Narkose. Dabei stellte sich heraus, dass Nala in beiden vorderen Klauen so starke Frakturen und Arthrosen aufwies, dass es keine Aussicht auf Heilung mehr gab. Um ihr weitere Schmerzen zu ersparen, wurde sie eingeschläfert.
Solch eine Narkose ist bei Giraffen besonders heikel. Durch die langen Beine und den Hals stellt der Bluttransport durch den Körper für das Herz eine Herausforderung dar. Der Kopf der Giraffen muss daher während der gesamten Narkose hoch gelagert werden, ansonsten drohen nach kurzer Zeit Kreislaufprobleme, welche zum Tod führen können.
Weil alles in der Narkose aufgrund des hohen Risikos sehr schnell gehen musste und das Zooteam alle Therapiemöglichkeiten, wie z.B. eine Klauenkorrektur, direkt umsetzen wollte, wurde das Team des Allwetterzoos durch weitere Spezialisten unterstützt. Dank der Experten konnten direkt in der Narkose bereits Röntgenaufnahmen der vorderen Klauen gemacht werden. Der Befund der Röntgenbilder war leider fatal. Nach einer kurzen Abwägung der Befunde und unter Anbetracht der negativen Heilungsprognose entschied sich das Expertenteam, Nala weitere Schmerzen zu ersparen und sie einzuschläfern.
Untersuchungen gehen weiter
Nala wird jetzt in der Pathologie weiter untersucht. Das Team des Allwetterzoos erhofft sich dadurch weitere Erkenntnisse und Hinweise auf die Ursache der Verletzung. „Besonders Arthrosen und Klauenfehlstellungen sind bei Giraffen leider nicht ungewöhnlich“, heißt es in der Pressemitteilung. Auch Nalas Mutter Makena, die ebenfalls im Allwetterzoo lebt, leidet unter wiederkehrenden Lahmheitsschüben. Eine mögliche Ursache könnte auch hier eine fortgeschrittene Arthrose sein.
„Unsere Giraffenkuh Makena ist aktuell alleine auf der Anlage“, teilt der Zoo weiterhin mit. „Geplant war ein Umzug der beiden Giraffen zum Jahresende, um mit den Umbauarbeiten an der Anlage beginnen zu können. Letztere verschieben sich jetzt möglicherweise. Wann die Umbaumaßnahmen an der Giraffenanlage starten können, muss sich im weiteren Prozess herausstellen. Ein Transport von Makena kommt ohne nur in Frage, sollte ihr Wohl gesichert sein. Hierzu wird es in den kommenden Wochen weitere Untersuchungen und einen Austausch mit Experten aus anderen Einrichtungen geben.“
Nala wurde am 26. März 2013 im Allwetterzoo geboren und galt als sehr neugierige Giraffe. „Sie arbeitete gut mit ihren Pfleger*innen zusammen“, betont Zoosprecher Jan Ruch, „der Abschied fällt allen Mitarbeiter*innen des Allwetterzoos sehr schwer“.
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